Grace, eine junge Frau, gelangt auf der Flucht vor Gangstern in ein Nest in den Rocky Mountains. Sie sucht Schutz, den die armen, aber frommen Bewohner ihr nach einigem Sträuben auch gewähren, beeinflusst von einem puritanischen Idealisten namens Tom. Die eine oder andere Gegenleistung wird freilich erwartet. Im Lauf eines Sommers verdichten diese „Gegenleistungen“ sich zu einem perfiden System des Terrors, in dem Grace beinahe zermahlen wird. Nachdem ihr die Flucht gelungen ist, kehrt sie mit dem Obergangster – es ist ihr Vater – nach Dogville zurück und lässt ihre Wohltäter erschießen.
Als der dänische Autor und Regisseur Lars von Trier diese Geschichte 2003 ins Kino brachte, war die Aufregung groß. Einerseits natürlich wegen des unerhört pessimistischen Menschenbildes, das diese Parabel über das Böse in der Welt und das Fehlen von Gnade zum Vortrag brachte. Andererseits aber auch wegen der Form, in der Lars von Trier dies tat. Denn der Regisseur simulierte Theater im Kino. Mit simplen Kreidestrichen malte er die Schauplätze des Geschehens auf den Boden einer Fabrikhalle, und dies nicht aufgrund eines schmalen Budgets. Der epische Gestus à la Brecht und zugleich das arme Theater à la Brook sollten im Film eine Heimstatt finden.
Filmadaptionen sind auf den...