Vor und nach der Premiere unterhielten sich manche im Publikum über Hasko Webers früheres Schaffen am Chemnitzer Theater, denn Weber ist hier fast eine Legende aus Vorwende- und Wendezeiten. Von 1987 bis 1989 studierte er am Karl-Marx-Städter Schauspielstudio und wurde 1989 vom Intendanten Gerhard Meyer als Schauspieler und Regisseur engagiert. Er gründete mit anderen Absolventen des Schauspielstudiums die Dramatische Brigade, die mit Anbindung an das Schauspielhaus selbstständig über ihre Inszenierungspläne entschied. Hasko Weber war der Regisseur von Sophokles’ „Antigone“, Christoph Heins „Schlötel oder Was solls“, Ibsens „Klein Eyolf“, Nigel Williams’ „Klassen Feind“ und Kleists „Die Familie Schroffenstein“. Doch die Dramatische Brigade zerfiel in der politisch bewegten Zeit durch die Ausreise von Mitgliedern, weshalb auch die schöne Inszenierung von „Schlötel oder Was solls“ nicht mehr gespielt werden konnte. Dabei war diese, wie aus den Stasi-Akten bekannt wurde, ihrem Verbot entgangen, weil sie in einem nur fünfzig Zuschauer fassenden Raum gezeigt wurde.
„Homo Faber“ beginnt mit Stille. Eine Hand in der Hosentasche seines Anzugs, so lehnt Walter Faber am genieteten Plattenstahl der Rückwand (da ist jemand vernagelt und borniert) auf leerer Bühne. Er sagt – nichts. Wenn dann der von Vernunft bestimmte Faber über wahrscheinliche und unwahrscheinliche Ergebnisse beim Würfelwurf nachdenkt, gibt...