Nach 40 Jahren realem Sozialismus in der DDR und nun schon 25 Jahren realem Kapitalismus in der Bundesrepublik Deutschland, die ich erlebt habe, wird mir der Unterschied zwischen beiden Gesellschaften immer deutlicher. Dazu gehört die Erkenntnis: Die DDR war ein auf Arbeit gegründetes und auf soziale Gerechtigkeit orientiertes Gemeinwesen der Menschen auf dem Weg zum Sozialismus, das seinen Bürgern – im Rahmen des von ihnen Geschaffenen – die Möglichkeit zur Entwicklung und Befriedigung ihrer Bedürfnisse sichern und eine Orientierung für ihr individuelles und gemeinschaftliches Leben und Verhalten in der Gesellschaft geben wollte, aber leider auch – Marx sei’s geklagt – zentralistisch vorgab und diktatorisch verordnete. Die Bundesrepublik ist eine demokratisch verfasste und über den Markt vermittelte, grundlegend auf Profitstreben orientierte kapitalistische Gesellschaft, die ihren Bürgern die Möglichkeit gibt, zu kaufen, was sie für ihr Leben brauchen, sofern sie es bezahlen können, was – Gott (oder wem?) sei’s geklagt – für viele nur bedingt und für manche immer weniger möglich ist – in einer Republik, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.

Gegenüber der DDR ist die Bundesrepublik ein ökonomisch starkes Land, das in der Welt, vor allem in Europa, geachtet und beneidet wird und sich...