Ungewissheit begleitete den jungen Schauspieler Joscha Eißen bei seinen Vorsprechen in Neuss, München und Berlin. Von der Corona-Lage lässt sich der Student der Akademie für Darstellende Kunst (ADK) in Ludwigsburg aber nicht abschrecken. „Wir freuen uns, dass wir spielen und unsere Kunst zeigen dürfen.“ Da zählt für ihn einfach der Moment. Dass die Suche nach einem festen Engagement in Zeiten der Pandemie nicht leicht sein wird, das ist Eißen bewusst. „Ich habe einige Intendanten und Intendantinnen von Theatern angeschrieben, die ich spannend finde“, erzählt der junge Künstler. Einige hätten ihr Kommen dann auch gleich zugesagt. Kontakte aktiv zu suchen und Netzwerke zu knüpfen, das ist für ihn jetzt wichtiger denn je.
Diese Eigeninitiative freut Benedikt Haubrich, den Leiter des Studiengangs Schauspiel an der ADK in der schwäbischen Kleinstadt: „Genau das raten wir unseren Absolventinnen und Absolventen. Über persönliche Kontakte lässt sich gerade in diesen schwierigen Zeiten vieles erreichen.“ Ein Schauspielstudium mit einem digitalen Semester ohne Präsenzunterricht zu absolvieren, war für Schauspielpädagogen eine große Herausforderung. Auch jetzt sei die Verunsicherung nicht nur bei den Absolventinnen und Absolventen groß: „Wir reden viel über die Situation. Das ist wichtig. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre die Einstellung des Präsenzunterrichts.“ Aber auch damit müsse...