Klappern gehört zum Geschäft. Kein Presseverteiler der Leipziger Kultur- und Theatereinrichtungen läuft so hochtourig wie der des Theaters der Jungen Welt. Einladungen zu Gastspielen bei den Ruhrfestspielen 2016, nach Polen und Israel, die Nominierung für den Faust-Preis mit der Inszenierung „Ginpuin“ oder der Erhalt des Theaterpreises des Bundes – all das ist, neben den eigentlichen Spielplanankündigungen, erzählenswert.
Jürgen Zielinski hat das Haus seit seinem Antritt im Jahr 2002 künstlerisch, administrativ und im Marketing nach vorn getrieben. Das schauspielerische Niveau ist hervorragend, die Besucherauslastung ebenso. In der Spielzeit 2014/15 zählte man 50 000 Besucher, außerdem 10 000 Teilnehmer bei theaterpädagogischen Angeboten. Blättert man die Spielzeithefte durch, so tut sich ein Füllhorn von Ideen auf. In einem von der Stadt Leipzig beauftragten Gutachten, mit dem im Jahr 2011 die Leistungsfähigkeit der Eigenbetriebe Kultur untersucht wurde, wird der Verwaltung des Theaters eine maximale Betriebseffizienz bescheinigt. Das Theater der Jungen Welt – es ist ein Musterschüler.
Wie es mit Musterschülern so ist, schießen sie beseelt von ihrem Erfolg aber auch über Ziele hinaus. Die Öffentlichkeitsarbeit zur Inszenierung „Der Sturm – Lost in the Game“ ist ein Beispiel dafür. Sie verspricht eine Verschränkung von Shakespeares Kosmos und der Welt der Computerspiele: „‚Der Sturm‘ wird in...