Theater der Zeit

Affektive Dynamiken des körperlichen Ausgesetzt-Seins

In SIGNAs „Wir Hunde“

von Theresa Schütz

Erschienen in: Recherchen 164: Theater der Vereinnahmung – Publikumsinvolvierung im immersiven Theater (05/2022)

Assoziationen: Open Access Wissenschaft SIGNA

Signa Köstler als geduldeter Wolfshundsch Nina im Zwinger, Foto: Erich Goldmann
Signa Köstler als geduldeter Wolfshundsch Nina im ZwingerFoto: Erich Goldmann

Innerhalb der Gruppe der Hundsche nimmt der Verein eine Binnendifferenzierung zwischen a) bereits abgerichteten, b) noch abzurichtenden Hundschen und c) nicht abrichtbaren Wolfshundschen vor. Mit Letzteren kommen Zuschauer*innen vor allem bei ihrem Besuch im Zwinger in Berührung. Zum Zeitpunkt der Tage der offenen Tür befinden sich drei Hundsche in der Abrichtungsphase: Pax, Sturmi (Martin Heise) und Schnucki (Camilla Lønbrink). Zudem sind im Zwinger die beiden Wolfshundsche Nina und Pascoal untergebracht. Gäste können während ihres Besuchs bei »Canis Humanus e.V.« insgesamt sechs Wohnzimmer von sechs Familien besuchen sowie an den Workshop-Angeboten im Versammlungssaal teilnehmen. In der Broschüre, die jedem Gast bei der Begrüßung ausgehändigt wird, ist für jeden eine fixe Besuchszeit für den Zwinger notiert. Dies ist also der einzige Raum, der nicht einfach nach Belieben besucht werden kann, sondern einem ausschließlich mit Termin offensteht.

Der Zwinger befindet sich im Erdgeschoss und sein Besuch ist mit der Einhaltung strenger Regeln verbunden. Über diese Regeln wird durch die Suggestion potentiell gefährlicher Situationen, die eintreten können, bereits vorab eine bestimmte Erwartungshaltung und emotionale Anspannung beim Publikum produziert. Im Gegensatz zu dem körperlichen Umgang, den man zumindest mit den zahmen Hundschen bis zu diesem Zeitpunkt hatte, gilt hier nun zum eigenen Schutz ein explizites Berührungsverbot. Nach der mündlichen Einweisung und dem Betreten des düster-farblosen Raums, dessen kalter Steinboden als Einziges in diesem Haus nicht mit einer Teppichware ausgelegt ist und der zuvorderst aus absperrbaren Einheiten und Käfigen besteht, führt Zwingerleiter Jimmy Vorwerk (Michael Pöpperl) die Besucher*innen in die Benutzung der Elektroschockpistolen (Taser) ein. Jimmy und Zita leiten sämtliche Abläufe im Zwinger mit autoritärem Ton und zeichnen sich für die Durchführung der »Fütterung«, »Körperpflege« und »Abrichtung« verantwortlich. Die meisten Zuschauer*-innen werden bei ihrem Besuch Zeug*innen einer Abrichtungsszene – entweder von Pax, Schnucki oder Sturmi. Darüber hinaus bleibt etwas Zeit, die Wolfshundsche in ihrer Nische zu besuchen, an den Käfiggittern mit den eingesperrten Hundschen in Kontakt zu treten oder in der abgetrennten Wohnzimmer-Ecke mit Assistentin Jolanta (Siri Nase) ins Gespräch zu kommen. Während der Graf im obersten Stock ein etwa 100 Quadratmeter großes Schlafzimmer für sich alleine hat, hausen hier unten auf engstem Raum bis zu zehn Menschen und Hundsche gleichzeitig. Um Zuschauer*innen möglichst viele One-on-Ones anbieten zu können, dürfen maximal zehn Gäste für etwa zwanzig Minuten gleichzeitig in den Zwinger. Es steht allen Zuschauer*innen frei, den Zwinger jederzeit vorzeitig zu verlassen.

Die Abrichtung der Hundsche ist Teil ihrer Domestizierung. Die Hundsch-Besitzer*innen kolportieren, dass Hundsche »von Natur aus eher wild«236, aggressiv und regellos seien und deshalb für das gemeinsame Mensch-Hundsch-Leben erst vorbereitet werden müssten. Die Wolfshundsche Nina und Pascoal stehen dabei für besonders widerständige Hundsche, die sich weder abrichten noch unterwerfen lassen. Sie werden vom Grafen geduldet, solange sie sich selbst anketten, um sich und andere Vereinsmitglieder zu schützen. Die Miniaturen 7 und 8 beschreiben Eindrücke von Wolfshundsch-Begegnungen und schildern, wie die Publikumsinvolvierung auch hier insbesondere durch Gesten der Berührung in Gang gesetzt wird. Diese verlaufen ähnlich übergriffig wie zu Aufführungsbeginn im Versammlungssaal, allerdings noch einmal deutlich gewaltvoller. Körperliche Aggression paart sich vor allem bei Pascoal mit verbaler Wut und einem Hang zu Beleidigungen (vgl. Miniatur 7).

In der Nische von Pascoal und Nina wird den Zuschauer*innen einiges abverlangt. Mir fiel es bei aller Faszination für die Konsequenz der Darstellungsweise und die Raumgestaltung schwer, mich ihnen länger auszusetzen und auf diese Weise mehr über ihr innerdiegetisches Schicksal zu erfahren. Über die Wochen der stattfindenden Aufführungen von Wir Hunde hatte sich über Rezensionen und sich untereinander austauschendem SIGNA-Publikum herumgesprochen, wie »heftig« und »extrem« die Szenen im Zwinger seien, was wiederum dazu führte, dass einige Besucher*innen vorab eingeschüchtert und verängstigt waren und sich den Begegnungen im Zwinger entweder nicht mehr unbefangen oder gar nicht erst aussetzen konnten.237

Damit wird außerfiktional eine affektive Dynamik der Stigmatisierung in Gang gesetzt, die innerfiktional mit der Ausgrenzung von Nina und Pascoal korreliert. Fast alle Vereinsmitglieder sind schlecht auf die Wolfshundsche zu sprechen, äußern ihre Sorge, dass sie mit ihrem aggressiven Verhalten die Existenz des Vereins gefährden könnten. Dadurch spürt man als Gast auch außerhalb des Zwingers, wie ein machtvolles System aus Vorurteilen, negativen Erzählungen und Gerüchten zu einer pauschalen Marginalisierung und Ausgrenzung der Wolfshundsche führt. Und es zeigt sich, wie – im Sinne Sara Ahmeds – bestimmte Körper (nämlich die der Wolfshundsche) mit bestimmten Emotionen (Angst, Ablehnung, Wut) ›verklebt‹ werden (vgl. Kap. 4.3). Zuschauer*innen werden ihrerseits von den Geschichten und Gerüchten affiziert und vereinnahmt, sodass sie Nina und Pascoal gar nicht erst aufsuchen und sich dadurch die Option verbauen, sie selbst kennen und be-greifen zu lernen. In der Diegese stellen Wolfshundsche »gefährdete Leben« (Butler, 2005) dar. Sie repräsentieren Körper, die durch alle Raster von Norm, Recht und Ordnung fallen, die ausgegrenzt, stigmatisiert und im Gegensatz zu den abgerichteten Hundschen nicht als Transspezies anerkannt und deshalb unwürdig wie Tiere in Käfigen und an Ketten gehalten werden. Dies führt dazu, dass Gewalt, die ihnen widerfährt, in Gegengewalt umschlägt. Wolfshundsche sind nicht wie die gezähmten Hundsche für Gäste permanent an-greifbar (vgl. Kap. 4.5.1), sondern der Verein sorgt dafür, dass sie den Zuschauer*innen temporär buchstäblich ausgesetzt sind. Denn ihnen dürfen Gäste ausschließlich mit einer Waffe begegnen, während sie selbst angekettet sind. Der Affizierungsgrad ist durch die Gerüchte, die strengen Regeln und die per se sehr aufgeheizte Atmosphäre im Zwinger besonders hoch.

Wiederum werden Zuschauer*innen von der im Mikrokosmos waltenden Gewaltspirale vereinnahmt, indem es ihnen nur erlaubt wird, die Wolfshundsche zu besuchen, wenn sie den Taser mit sich führen. In den Interviews wurde mir vielfach beschrieben, wie Zuschauer*innen ein Problem damit hatten, eine solche Waffe, die sie zuvor noch nicht in den Händen hielten, überhaupt anzufassen, geschweige denn eingeschaltet an sich zu nehmen (vgl. EW 2018, LS 2018, KR 2016). Einige haben sie schnell in einer Hosen- oder Jackentasche verstaut (vgl. NA 2016, KR 2016), andere haben sie im Modus der Alarmbereitschaft mit in die Begegnungen hineingetragen (vgl. RK 2018). Signa Köstler berichtete im öffentlichen Publikumsgespräch zu Wir Hunde, dass die meisten Zuschauer*innen von den Elektroschockpistolen keinen Gebrauch gemacht haben, dass es aber einige wenige gab, die sie sehr wohl – und dann meist auch mehrfach – zum Einsatz haben kommen lassen. In diesem Zusammenhang beschrieb sie auch, wie sie dann versucht habe, die Wut darüber und den physischen Schmerz ihrer Figur Nina zu widmen, wodurch diese noch aggressiver und menschenverachtender wurde.

Die Begegnungen zwischen Zuschauer*innen und Wolfshundschen kommen als Aushandlungsprozesse innerhalb der Wirklichkeitssimulation in den Blick, bei denen die Darsteller*innen sich körperlich selbst ein Stück weit aufs Spiel setzen, indem sie die Gäste mit groben Berührungen, Beleidigungen und Gesten (vgl. Miniatur 7) taktieren, reizen und provozieren, bis einige wenige keinen anderen Weg sehen, als sich mit dem Tasergewaltsam zu verteidigen. Es zeigt sich hier, wie ein materieller Gegenstand maßgeblich Anteil am Affektgeschehen hat. Auf einmal haben Zuschauer*innen funktionstüchtige Geräte in der Hand, mit denen sie nicht nur die Hundsche, sondern auch andere Menschen verletzen könnten. Über die Taser manifestiert sich eine Situation, in der im Grunde alle einander ausgesetzt sind. Und es zeigt sich, welche Form der Provokation bei einigen (wenigen) bereits ausreicht, um von dem Gerät trotz des Wissens um den Theaterrahmen Gebrauch zu machen und damit eine Verletzung eines Darsteller*innen-Körpers in Kauf zu nehmen. Obwohl im Zwinger auch andere ›wilde‹ Hundsche sind, suggeriert der Verein mit dem Taser-Zwang, der nur für die Wolfshundsch-Nische gilt, dass es sich vor allem bei ihnen um eine gefährliche und inhumane Spezies handle, der entsprechend auch mit inhumanen Methoden – wie den Ketten und Tasern – begegnet werden müsse. Die Möglichkeit für Zuschauer*innen, Nina und Pascoal voreingenommen zu begegnen und sich ein eigenes Bild von ihnen zu machen, wird durch das rigide Regime des Vereins, deren Mitglieder in der anthropologischen Maschine feststecken, so gut wie unmöglich gemacht.

Im Zwinger kommt es mit den innerfiktionalen Abrichtungen noch zu weiteren Situationen des gegenseitigen Sich-einander-Aussetzens und Ausgesetzt-Seins. Wie in Miniatur 6 ausgeführt, findet im Zwinger regelmäßig eine Schau-Abrichtung vor den Gästen statt. Bei dieser ist vorgesehen, dass der entsprechende Hundsch für die als notwendig erachtete Körperpflege auf einer Pritsche mit herausstehenden Schrauben und Drähten befestigt wird. Das Publikum steht zunächst im Kreis um die Szene herum. In der Regel wird ein*e freiwillige*r Zuschauer*in von Zita gebeten, zu assistieren, entweder beim Ausziehen der Hose oder der Reinigung selbst. Was insofern zu einem gewaltsamen Akt wird, an dem der*die freiwillige Zuschauer*in beteiligt wird, weil sich die Hundsche heftig zur Wehr setzen. In einer Abrichtung mit Pax, die ich miterlebt habe, kippte er völlig außer sich die Waschschüssel um, schlug nach Zita und dem assistierenden Gast, kläffte laut, pinkelte sich ein oder sendete flehend-hilflose Blicke in die Gruppe der Zuschauer*innen. Für den*die unbeteiligte*n und doch involvierte*n Zuschauer*in kommt es hier zu einer neuralgischen SIGNA-Situation, in der man zum*zur unmittelbaren Zeug*in einer körperlichen Übergriffigkeit wird. Zu dieser müsste man sich nach außerfiktionalen Maßstäben und ethisch-moralischen Gründen eigentlich sofort einschreitend verhalten. Aus Respekt vor der Fiktion und der Spielvereinbarung sehen die meisten Zuschauer*innen allerdings davon ab (vgl. stellvertretend Miniatur 6).238

Die Komplizenschaft geht hier mit einer Erfahrung »affektiver Zeugenschaft« (Richardson/Schankweiler, 2019, S. 168f., dt. TS) einher. Denn Zuschauer*innen bezeugen nicht nur das in Szene gesetzte gewaltsame Abrichtungsprozedere, das durch die Diegese wie auch die produktionsästhetischen, internen Verabredungen legitimiert zu sein scheint, sondern auch die ausagierten Emotionen, Reaktionen und affektiven Dynamiken im Umgang mit dieser Situation voreinander. Als involvierte Zuschauerin kann ich in einer solchen Situation nicht nur beobachten, wie ein*e Darsteller*in, der*die einen Hundsch verkörpert, sich gegen eine aufgezwungene Reinigung zur Wehr setzt und ihr dadurch physische Gewalt widerfährt, sondern ich bezeuge auch, wie andere qua ihrer affektiven Dispositionen sich zu dieser Situation verhalten, wie sie ausweichen, weggucken, sich amüsieren, den Zwinger verlassen oder auch sich entschließen, einzugreifen.

Als ich mit einem Abstand von mehreren Wochen eine weitere Aufführung von Wir Hunde besuchte, war ich schockiert, als ich Pax und Zita wiedersah. Ihre Körper waren voll von Spuren gewaltsamer Berührungen: Zita (Sophia) hatte überall an Armen und Beinen blaue Flecke und Hämatome, Pax (Frederick) hatte eine verschorfte Wunde im Gesicht und ebenfalls mehrere kleine Wunden am Rücken. Sie so zu sehen, berührte mich ganz unabhängig von der Frage, ob ihnen diese Verletzungen nun innerfiktional freiwillig oder tatsächlich unfreiwillig zugefügt wurden. Denn ihre Hämatome und Wunden zeigten, in welcher Weise sich Darsteller*innen in einer SIGNA-Inszenierung körperlich (und auch psychisch) ihren Mitspieler*innen und auch dem teilnehmenden Publikum aussetzen.

Mit dem Fokus auf berührungsbezogene Modi der Publikumsinvolvierung am Beispiel von Wir Hunde kehrt sich deutlich die buchstäbliche »Übergriffigkeit« immersiven Theaters hervor. Die physischen Hundsch-Begegnungen überschreiten ganz gezielt Intimitätsgrenzen und provozieren Situationen, in denen Zuschauer*innen gleich zu Aufführungsbeginn aus ihrer Komfortzone herausgerissen und dem Aushandeln einer Überforderung ausgesetzt werden. Bereits in diesen Situationen überschneiden sich, wie gezeigt werden konnte, zwei Ebenen der Vereinnahmung. Die eine betrifft das situative »in Beschlag genommen werden«, das je nach affektiver Disposition auf eine bestimmten Re-Aktion drängt, die wiederum – für den Fall, dass sie einem selbst auffällig wird – dazu führen kann, seinen eigenen Beitrag am Fortwirken der anthropologische Maschine im Hinblick auf eine machtvolle Mensch-Tier-Differenz zu realisieren; die andere betrifft das komplizenhafte Vereinnahmt-Werden, das erst über den Umweg der Einordnung des eigenen Tuns mit Blick auf die Diegese deutlich wird. Und es drückt sich darin aus, dass Zuschauer*innen, wenn sie auf das Berührt-Werden und die Berührungsangebote der Hundsche eingehen, damit deren untergeordneten Status in der Gemeinschaft des Vereins als im doppelten Sinne angreifbare Wesen bestätigen.

Bei der Analyse der berührungsbezogenen Publikumsinvolvierung in Wir Hunde wurde außerdem zum ersten Mal deutlich, dass die buchstäbliche Übergriffigkeit, derer sich teilnehmende Zuschauer*innen qua Aufführungsdispositiv aussetzen, in der geteilten Wirklichkeitssimulation nicht nur die eigenen Körper, sondern gerade auch die der Darsteller*innen betrifft. Auf diese Weise kommt in den Blick, dass nicht nur Zuschauer*innen immersiven Theaters vereinnahmt werden, sondern, dass auch Darsteller*innen auf verschiedenen Ebenen Vereinnahmungsprozessen ausgesetzt sind bzw. sich diesen gezielt aussetzen (vgl. dazu Mühlhoff, 2019b).

236 Zitat aus Wir Hunde.

237 So haben mir z. B. Zuschauerinnen EW und LS berichtet, wie die Gewalt im Zwinger sie so aufgeregt und belastet habe, dass sie in den Gang der Wolfshundsche gar nicht erst hineingehen konnten. Auch weil sie während ihres Besuchs einen anderen Zuschauer beobachtet hatten, der völlig »zusammengebrochen« aus der Nische von Nina und Pascoal zurückkam, vgl. EW 2018, LS 2018.

238 In meinen Interviews gab es nur eine Zuschauerin, die berichtet hat, wie sie in eine Abrichtung, und zwar die von Schnucki, eingriff: Dann wurde ein rosa Handtuch genommen, das diesem Hundsch wohl gehörte, und hin und her geworfen in einem Kreis von Leuten. Das war irgendwie ein bisschen wie Mobbing auf dem Schulhof, dass jemandem etwas weggenommen und dann hin und her geworfen wird, damit die Person nicht rankommt. Ich fand diese Szene ganz widerwärtig, weil sie mich eben an dieses Schulhof-Szenario erinnert hat, das ich selbst […] aus meiner Schulzeit kenne und bei dem ich auch eingegriffen habe. […] Ich war der Meinung, dass das nicht sein muss, und habe gefragt, was das soll. Und die Antwort war, dass das gut für sie sei, dass sie das lernen müsse, um härter zu werden. Ich war der Meinung, dass das so nicht gelernt werden muss, und hab dieses Handtuch einem der Zuschauenden entrissen, mich zu dem Hundsch gesetzt und es ihr gegeben. Und dann wurde ich aufgefordert, da wegzugehen. Denn ich würde jetzt hier die Abrichtung stören. […] Ich wollte aber nicht aufstehen, und dann wurde ich unter Druck gesetzt, dass, wenn ich nicht aufstände, dieser Zwingerbesuch für alle abgebrochen werde und alle wegen mir rausmüssten. Dann kamen natürlich die bösen Blicke der anderen auf mich eingeprasselt, und tatsächlich wurden dann alle rausgeschickt und ich blieb einfach sitzen und wurde dann von einem der Herren herausgetragen, was eine Erfahrung ist, die ich auch von verschiedenen Demonstrationen kenne, d. h., dass passiert mir auch nicht zum ersten Mal (AB 2016). Alle anderen Zuschauer*innen intervenierten nicht, beschäftigen sich im Nachhinein aber sehr stark mit dem eigenen Verhalten des Nicht-Eingeschritten-Seins.

 

teilen:

Assoziationen

Neuerscheinungen im Verlag

Die „bunte Esse“, ein Wahrzeichen von Chemnitz
Alex Tatarsky in „The Future Is For/ Boating“ von Pat Oleszkos, kuratiert von ACOMPI für die Galerie David Peter Francis, Juni 2024, vor dem Lady Liberty Deli im St. George Terminal, Staten Island, New York