Sie befinden sich gerade in der Südtürkei und waren kurz davor an der syrischen Grenze bei Ihrer Familie. Im Moment scheint in Deutschland der Blick auf die Flüchtlingsströme durch die Corona-Pandemie verschattet zu sein. Die Routen haben sich verändert und verlaufen nun über Belarus und Polen. Was kann man in der Türkei als Nachbarland und vor allem als Transitregion zwischen Europa und Asien darüber wahrnehmen? Ist das noch ein aufgeheiztes Thema?
Wenn man in verschiedenen Ländern und Regionen, Sprachen und Kulturen sozialisiert ist und lebt, bekommt man ja zwangsläufig Verbindungsmomente und Tangenten zwischen den eigenen Lebensorten näher mit. Das hat klar immer Vor- und Nachteile, in meinem Falle sind es die geografischen und kulturellen urbanen Koordinaten zwischen Berlin, Athen und Istanbul, aber auch weitere Momente des Mittelmeerraums und Nordeuropas, die sich kreuzen.
Man bemerkt die syrische Flüchtlingskrise, aber auch viele weitere aktuelle globale sozialpolitische Entwicklungen in dieser Geografie sehr nah, wie zum Beispiel die aktuelle Situation in Afghanistan und die Entwicklungen im Iran.
In der Türkei sind ihre geografische Lage und die vielschichtigen historischen Ereignisse der Region Grund dafür, dass man in jedem Moment des Alltags viel näher an den globalen sozio-politischen Umwälzungen wie auch den aktuellen dieser Flüchtlings- und...