Theater der Zeit

4.5.1 Berührungen als Modi der Begegnung mit der Transspezies Hundsch

von Theresa Schütz

Erschienen in: Recherchen 164: Theater der Vereinnahmung – Publikumsinvolvierung im immersiven Theater (05/2022)

Assoziationen: SIGNA

Hundsch Pepsi (Simon Steinhorst, links) und Wahl-Frauli Nicola Menckhaus (Rahel Schaber, rechts) mit einer Begrüßungsgeste in Wir Hunde, wie sie auch Zuschauer*innen zuteilwerden konnte, Foto: Erich Goldmann
Hundsch Pepsi (Simon Steinhorst, links) und Wahl-Frauli Nicola Menckhaus (Rahel Schaber, rechts) mit einer Begrüßungsgeste in Wir Hunde, wie sie auch Zuschauer*innen zuteilwerden konnteFoto: Erich Goldmann

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Ich beginne diesen Abschnitt mit acht Miniaturen verschiedener, verbalisierter Zuschauer*innen-Erfahrungen, die der Chronologie der Aufführungsereignisse folgend, ihre ersten Eindrücke beim Betreten des fiktionalisierten Vereinsgebäudes, ihre ersten Hundsch-Begegnungen, eine Teilnahme an einer Abrichtung sowie ihre Konfrontationen mit den Wolfshundschen im Zwinger beschreiben.

1. Dann folge ich den anderen Gästen in den langen Flur. Links und rechts gibt es mehrere Sitzgelegenheiten, auf denen Hundsche liegen, die entweder dabei sind, uns Neuankömmlinge mit strengem Blick zu fixieren, oder aber so vertieft ins Lecken ihrer Hand oder ihres Unterarms sind, dass sie uns gar nicht mitzubekommen scheinen. Auf Kommoden mit gehäkelten Deckchen stehen allerlei Porzellanhunde, auch an den Wänden finden sich zahlreiche, gerahmte Hundeporträts. Am Ende des Flures, nachdem wir einige offene Flügeltüren passiert haben, begrüßt uns Iwan Hinghaus (Franz-Josef Becker) mit einem kräftigen Handschlag und fragt uns nach unserem Namen. »Freut mich, dich kennenzulernen, Lia!«, sagt er und weist mir mit einer Geste den Weg zum Stiegenhaus und damit zu den oberen Gebäudegeschossen.219

2. Ich hatte wirklich Angst. Ich habe mir gesagt: »Ich gehe da nicht rein, ich mache das nicht.« […] Ich bin damals mit einem Freund zu den Wiener Festwochen gegangen und […] wir wussten überhaupt nichts, haben nur dieses kleine Intro [auf der Homepage, TS] gelesen und uns nicht weiter über SIGNA informiert. Ich meine, ich hatte immer Angst vor Hunden und es war nicht dieses Vorwissen, es geht um Hunde, sondern [es war] die reine Emotion, die reine Angst, die mich abgehalten hat. […] Also sie schaffen einfach eine große Verunsicherung. […] Ich weiß noch, wie ich meinen Freund da vorgedrückt habe, wirklich so: »Geh du vor!!« Ich habe ja kaum hinschauen können, und dann wollte er [Iwan] mir die Hand geben, und ich habe ihm so zaghaft irgendwie meine Hand gegeben. Ich hatte einfach wirklich Angst und wollte keinen anschauen. Und dann ist man da diese Treppen hinaufgegangen, und in diesem Stiegenhaus […] sind die [Hundsche] dann ja schon so an der Leine gestanden, haben gebellt und waren ganz wild. […] Und dann haben sie uns oben getrennt. Das war für mich ganz schlimm, dass sie mich allein an einen anderen Tisch geschickt haben. Ich bin dann nur stocksteif dort gesessen, also wirklich, ich konnte niemanden anschauen. Und dann sind diese Hundsche gekommen und ich wollte nicht, dass sie mich berühren. »Stopp! Stopp! Aus! Aus!« habe ich dann nur gesagt.220

3. Ich saß da so an einem Tisch mit vielleicht vier oder fünf anderen Menschen und um uns herum strich Trixi (Amanda Babaei Vieira), die, was ihr Hundsch-Dasein anging, eine unglaublich beeindruckende Mimik gehabt hat – und das hat mich total fasziniert. Sie hat sich mir körperlich angenähert, sie hat irgendwie angefangen, ihren Kopf auf meine Stuhllehne anzulehnen und da war mein Arm. Und dann fing sie an, irgendwie mit der Stirn an meinem Arm herumzustreicheln und das fand ich alles andere als unangenehm, das war irgendwie nett, es wirkte sehr authentisch, wie eine sehr vorsichtige und gleichzeitig total sanfte Annäherung. Sie hat dann irgendwann angefangen, sich meinem Nachbarn zuzuwenden und dann irgendwie an seinem Schuh herumgebissen und versucht, den Schuh auszuziehen. Das war ein Moment, in dem wir als Tisch angefangen haben, uns mit Blicken darüber zu verständigen, dass das ja jetzt irgendwie uns alle betrifft und auch etwas mit uns macht, dass diese Hundsche um uns herum sind, die irgendwas – auch körperlich – mit uns machen, was wir jetzt vielleicht nicht so ganz kontrollieren können. Und dass da vielleicht z. T. auch Körperteile in Berührung kommen, die jetzt vielleicht eher mit Scham belegt sind oder so. Also es war sehr vorsichtig, da war nichts irgendwie Unangenehmes dabei, aber trotzdem hatte es etwas Unangenehmes, weil es an der Stelle irgendwie unklar war, wie man sich dazu verhält.221

4. Eine von den ganz eindrücklichen Szenen, die ich erlebt habe, war gleich beim ersten Besuch im Versammlungsraum, noch bevor die Ansprache beginnt, während die Besucher alle hinaufgehen und platziert werden. Ich wurde da auf einen Sessel an der Wand gesetzt, habe ein Glas von dem schlecht schmeckenden Sekt oder Saft bekommen, ja und da kommt einer an … Ich wusste ja zu dem Zeitpunkt nicht, dass das Hundsche sind. Und plötzlich kommt ein solches Wesen auf allen Vieren mit Bändern in den zerzausten Haaren zu mir. Er schmiegt sich an meine Beine, schaut zu mir rauf und sagt: »Servus, ich bin der Pepsi.« Und ich so: »Ja, Servus!« Und der schmiegt sich weiter an. Dann wird er wie ein Hund immer aufdringlicher und ich merke, wie er mit der Schnauze zwischen die Beine geht. »Was mache ich jetzt?« Ich war für einen Moment echt überfordert, denn mein erster Impuls wäre […] aggressives Verhalten gewesen und ich habe mir dann gedacht: »Komm, jetzt probiere es mal anders.« Und dann war die zweite Schwierigkeit für mich, dass das natürlich ein Mensch war, der da vor mir auf allen Vieren war und ich kann den ja jetzt nicht so behandeln wie einen Hund, streicheln wie einen Hund – das geht ja auch nicht. […] Und dann ist es mir irgendwie eingeschossen: »Ich probiere es jetzt mal nett und freundlich.« Und so habe ich angefangen, ihn an der Schulter und am Rücken zu streicheln, ein bisschen wie einen Hund, sehr verhalten. Plötzlich wurde er immer ruhiger, […] hat sich neben mich hingesetzt und ist ganz ruhig sitzen geblieben. Solange ich meine Hand auf seiner Schulter gelassen habe, war er ganz ruhig, ist wie ein braver Hund sitzen geblieben und ich habe mir gedacht: »Siehst, es war gut, dass ich ihn nicht weggestoßen habe.«222

5. Ja, und das mit den Hundschen … Ich meine, das ist jetzt mein ganz persönliches Ding, dass ich mit Hunden aufgewachsen bin und von klein auf mit den Hunden am Boden gelegen bin und für mich selber immer gesagt habe, also wenn, dann bin ich am ehesten wie ein Hund. Ich war meinem Hund, dem Jockey, sehr, sehr nahe. Mama hat mich schon als kleines Baby auf die Hundedecke gelegt. […] Es gibt Fotos, wie der Hund bei mir sitzt und meine Hand hält und stundenlang beim Baby sitzt und aufpasst. Von daher war mir diese Thematik körperlich nicht fremd.223

6. Dann gab es da eine Abrichtung und zwar von dem Hundsch Pax. Sie haben ihn komplett ausgezogen und einen Zuschauer […] aus dem Publikum geholt und ihn gebeten, den Pax zu waschen. Und ja, man hat ihm natürlich schon angesehen, dass er sich jetzt in dieser Situation vor den vielen Menschen in seiner Rolle nicht so wohlgefühlt hat. […] Also der Pax hat sich dann aufgrund seiner Angst eingepinkelt und die Zuschauer drum herum standen alle da und haben geguckt. Ich inklusive. Dann haben sie ihn ans Bett gefesselt und wollten ihn waschen und er hat sich natürlich gewehrt. Es endete im Prinzip damit, dass er eine von den Wärterinnen ins Bein gebissen hat, und sie ihn dann wieder in seinen Käfig gesperrt haben. Was ich in dieser Situation erschreckend fand beziehungsweise wo ich mich selbst komisch gefühlt habe, war: Ich wusste zum einen, es ist so gewollt, dass diese Situation so existiert und wahrscheinlich auch, dass die Reaktionen der Zuschauer dabei angeschaut werden sollen. Zum anderen dachte ich mir: »Eigentlich sollte man irgendwas sagen.« Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich das Gefühl hatte, dass das jetzt eben keine reale Situation ist und das wahrscheinlich nur so gezeigt werden soll. […] Ich glaube, die Situation hat sehr viele Leute zum Nachdenken gebracht hat. Und der junge Herr, der den Pax waschen sollte, hat danach, glaube ich, auch erst mal drei Wodka-Shots getrunken und eine Zigarette geraucht, also der war komplett fertig mit den Nerven.224

7. Wir sitzen gemeinsam auf der Pritsche vor Pascoal (Raphael Souza Sá). Mit seinen Fingern isst er Stücke frisch gebratener Leber aus einem Napf. Die Ecke ist düster und kalt – der mit Abstand ungemütlichste Ort im Haus. Pascoal sieht ungepflegt aus: schwarze Flecken im Gesicht, eine graue Jeansweste, die mal weiß gewesen sein muss, auch die freiliegenden muskulösen Arme haben etliche schwarze Flecken. Am unangenehmsten sind die Binden, die er um seine Hände gewickelt hat, die Schmutz aus mehreren Wochen in sich aufgenommen zu haben scheinen. Pascoal und Nina (Signa Köstler) sind hier in dieser Flurnische mit schweren Ketten an den Fußfesseln festgebunden. Beide wirken aggressiv. Nachdem Pascoal aufgegessen hat, nimmt er einen Schluck Wodka und kommt dann ganz unvermittelt auf mich zu, packt mich mit seiner linken Pranke am Hals, nähert sich meinem Gesicht so nah, dass ich die Leber und den Alkohol aus seinem Mund rieche. Ich merke, wie sich mein Körper versteift, wie Panik bahngreift. […] Immer noch ganz nah vor meinem Gesicht schmiert mir seine Hand übers Haar und platziert eine weitere Beleidigung.225

8. Die Wölfe waren insofern arg, weil sie einen doch schon ziemlich direkt angegriffen haben. Sie haben einen – ich will jetzt nicht sagen »in den Schwitzkasten genommen«, aber irgendwie war es das schon. Es war krass. Ich habe auch nicht versucht, mich zu wehren. Viel weiter hätten sie nicht gehen dürfen, auch wenn du da so einen Elektroschocker226 bei dir hast. Ich habe den nicht benutzt, aber wenn das noch länger gedauert hätte oder noch etwas ärger gewesen wäre, dann vielleicht.227

Die Miniaturen zeigen bereits deutlich, in welchem Maße körperliche Berührungen in Wir Hunde als Strategie zur vereinnahmenden Publikumsinvolvierung eingesetzt werden. Dabei lassen sich drei markante Differenzen beobachten, welchen es in den Analysen genauer nachzugehen gilt: a) Der körperliche Erstkontakt zwischen Zuschauer*innen und Hundschen wird gezielt anders hergestellt als der zwischen Zuschauer*innen und anderen Vereinsmitgliedern (vgl. Miniaturen 1 – 5). b) Während die Berührungen von Hundschen in der Tendenz trotz Überforderung als angenehm empfunden werden, werden die Berührungen von Wolfshundschen zuvorderst als Bedrohung wahrgenommen (vgl. Miniaturen 7 und 8). c) Die Art und Weise, wie Zuschauer*innen mit den Hundschen in Kontakt treten, variiert je nach (affekt-)biografischer Prägung des individuellen Verhältnisses zu Hunden (vgl. Miniaturen 2 und 5).

Erreichen Zuschauer*innen den Spielort, kommt zunächst ein*e Mitarbeiter*in der Wiener Festwochen auf sie zu und händigt ihnen im Austausch gegen das Theaterticket eine Visitenkarte aus, auf der »Einladung zu einem Tag der offenen Tür bei Canis Humanus« steht. Dann müssen die Gäste auf der Straße warten, bis sich die Eingangstür öffnet. Dort erscheinen entweder Pax (Frederick von Lüttichau) oder Rex (Elvis Grezda) auf allen Vieren, mit nacktem Oberkörper und Halsband, aufgeregt bellend. Zita (Sophia Hussain) hält den jeweiligen Hundsch an einer Leine dicht bei sich und weist ihn in autoritärem Ton zurecht, Ruhe zu geben. Jede*r Zuschauer*in passiert die Türschwelle einzeln und muss zunächst erst einmal ganz nah an Pax/Rex und Zita vorbei. Bereits hier kommt es für viele Zuschauer*innen zu einer ersten Berührung mit einem Hundsch. Indem der Verein entscheidet, die Begrüßung nicht mit einem ihrer zahmen Hundsche, sondern just mit zwei der »wildesten«, die sich noch in der Abrichtung befinden, durchzuführen, erzeugen sie noch vor dem Betreten weiterer szenischer Räume eine Stimmung latenter Bedrohung, die Zuschauer*innen mit den Worten »Beklemmung« (UF 2017), »Beunruhigung« (GF 2017), »Verunsicherung« (AB 2017) und »Angst« (LS 2017) umschreiben.

Mit Betreten des Gebäudes kommen von allen Seiten weitere menschliche Vierbeiner auf die Gäste zu, von denen man zunächst nicht wissen kann, wie zahm sie sind. Wie in Miniatur 1 beschrieben, wird im Flur zunächst jede*r der siebzig Gäste einzeln per Handschlag und namentlicher Vorstellung durch Iwan Hinghaus begrüßt und das Stiegenhaus hoch zum Versammlungssaal geschickt. Das erste Begegnen mit den Vereinsmitgliedern gehorcht der sozialen Etikette und den Regeln der Gastfreundschaft. Mit Ausnahme der konventionalisierten Geste eines Handschlags zur Begrüßung wahrt man körperliche Distanz zueinander. Da die Zeit im Mikrokosmos genauso voranschreitet wie die außertheatrale Realität der Zuschauer*innen, werden Mehrfachbesucher*innen von Zita und Iwan als Wiederkehrer*innen erkannt und in diesem Fall als Zeichen der Zugehörigkeit abweichend mit einer herzlichen Umarmung bedacht.

Wie Miniatur 2 und 3 darlegen, kommt es im Versammlungsraum zu einem ersten intensiveren und längeren Kontakt zwischen Zuschauer*innen und Hundschen. Im oberen Stockwerk des Gebäudes angekommen, werden die Zuschauer*innen an verschiedenen Tischen platziert, die den einzelnen im Vereinsgebäude lebenden Familien zugeordnet sind. Dort bekommen sie ein Begrüßungsgetränk im Plastik-Sektglas gereicht und warten, bis die Runde vollständig ist. Diese Wartezeit ist dafür vorgesehen, dass die Hundsche der jeweiligen Familien mit den Zuschauer*innen in Kontakt treten. Dies erfolgt relativ unvermittelt. Da die meisten Hundsche auf allen Vieren laufen, suchen sie zuerst mit dem Kopf Kontakt, berühren die Gäste zunächst entweder am Arm oder am Bein. Dann streichen sie mit einer ›Schnüffel‹-geste mit der Nase oder mit ihrem Haar weitere Körperpartien entlang oder beginnen auch damit, einen Hautbereich abzulecken. Allein diese Situation kann insbesondere SIGNA-unerfahrenes Publikum bereits in hohem Maße irritieren (vgl. Miniaturen 2 bis 4). Noch heikler wird es, wenn sich die Hundsch-Darsteller*innen weiter nähern und beginnen, sich zwischen den Beinen Körperkontakt zu gegebenenfalls (noch) intimeren, schambesetzteren Bereichen zu verschaffen (vgl. Miniaturen 3 und 4).228

Die Überforderung, die sich in dieser ersten Hundsch-Begegnung einzustellen vermag, liegt zum einen daran, dass hier aktiv die persönliche Intimitätsgrenze überschritten und eine Berührung provoziert wird, die die körperliche Distanz zweier unbekannter Menschen, wie man sie im sozialen wie auch im Theaterkontext vorsieht, unterminiert. Zum anderen besteht die Überforderung auch darin, dass es eben kein Hundekörper ist, der sich physisch annähert, sondern ein Menschenkörper, der sich wie ein Hund gebärdet. Dies macht es für Zuschauer*innen zunächst schwierig, adäquat zu reagieren: Wird man aufgrund der Übergriffigkeit aggressiv oder streichelt man den Hundsch (vgl. Miniatur 4)? Bezieht man die anderen Zuschauer*innen über Blicke oder Worte mit ein (vgl. Miniatur 3)? Oder bittet man die umstehenden Vereinsmitglieder um Rat, wie man sich am besten verhalten solle?

Aus den Interviews geht hervor, dass affektive Dispositionen im Hinblick auf Vorgeschichten des Affizierens und Affiziert-Werdens zwischen Mensch und Hund hier wesentlich darauf Einfluss nehmen, wie die Zuschauer*innen mit dieser Situation umgehen. Diejenigen Zuschauer*innen, die im außertheatralen Kontext eine enge Bindung zu Hunden haben, haben in der Regel die Hundsche mit ihren Gebärden viel zügiger als Hund gelesen, akzeptiert und mit entsprechenden Verhaltensmustern (streicheln und/oder in einem eher kindlichen Ton an- oder zusprechen) reagiert (vgl. Miniatur 5). Diejenigen, die Angst vor Hunden haben, haben diese Angst, die von der Eintrittsbegegnung mit Pax/Rex noch gesteigert wurde, nolens volens auch auf Hundsche übertragen und zeigten sich deshalb bemüht, sie zu schneiden oder sich von ihnen fernzuhalten (vgl. Miniatur 2). Hier haben Zuschauer*innen also ganz im Sinne der anthropologischen Maschine Agambens eine Relation über Differenz hergestellt, indem sie die Hundsche trotz ihrer Wesenheit als innerfiktionale Transspezies als Hund geframed und entsprechend behandelt haben. Dies reicht auch noch in das Nachleben der Aufführung hinein, wenn in den Interviews nicht von Pepsis Mund, sondern seiner »Schnauze« (vgl. Miniatur 4) oder nicht von Pax, sondern von »der Pax« (vgl. Miniatur 6) die Rede ist.

Im Verlauf der Aufführung erhält man als teilnehmende*r Zuschauer*in über die jeweiligen Aufenthalte bei den Familien und im Zwinger immer mehr Einblick in die innerdiegetisch geltenden Beziehungsweisen von Hundsch und Mensch. Dabei lernt man nicht nur, dass die meisten Hundsche im Haus nur deshalb so zahm und anschmiegsam sind, weil sie vorab im Zwinger auf genau dieses Verhalten abgerichtet worden sind, und dass diejenigen Hundsche, die dauerhaft im Zwinger leben, »Problemfälle« darstellen. Sondern man erfährt auch, dass Hundsche, obgleich sie einen menschlichen Körper haben, ihren menschlichen Besitzer*innen untergeordnet sind. Sie seien »gleichwertig, aber nicht gleichberechtigt« heißt es in der »Definition Hundsch« des Vereins.229 Hundsche werden innerdiegetisch als hilfsbedürftig und vom Menschen abhängig geframed. Es heißt auch, dass sie außerhalb des Vereinsgebäudes von der Mehrheitsgesellschaft diskriminiert, ausgegrenzt oder regelrecht bedroht würden. Hinzu kommt, dass Vereinsmitglieder nicht nur Hundsche unter ihren Kindern haben, sondern dass es auch Mensch-Hundsch-Partnerschaften im sexuellen wie auch romantischen Sinne zu geben scheint.230 Aufgrund der Tatsache, dass nicht alle Hundsche das Vermögen besitzen, sich verbal mit Sprache auszudrücken, und einige zudem den Anschein erwecken, z. T. nicht nur körperlich, sondern auch geistig abgerichtet worden zu sein, steht bei manchen Situationen auch der Verdacht von Missbrauch im Raum.

Die Tatsache, dass die Hundsche mit den Zuschauer*innen gleich zu Beginn in Körperkontakt treten, eine Berührung suchen und damit zum Ausdruck bringen, als Hundsche durchaus auch ihrerseits berührt werden zu wollen, framed sie für den Verlauf des Besuchs im doppelten Sinne als an-greifbar. Zum einen markieren sie damit innerfiktional ihren Transspezies-spezifischen Interaktions- und Kommunikationsmodus, der sich primär körpersprachlich über Berührungen und eben nur sekundär verbal abspielt und sie deshalb für die Zuschauer*innen innerhalb des Aufführungsgeschehens quasi permanent körperlich anspielbar macht. Zum anderen macht der berührungsfixierte Kommunikationsmodus die Hundsche innerfiktional wie auch außerfiktional im Hinblick auf die Darsteller*innen-Körper jener, die Hundsche spielen, für die Dauer der Aufführung besonders angreifbar, insofern sie permanent körperlichen Berührungen und damit auch potentiell übergriffigem Verhalten ausgesetzt sind. D. h., dass ihre Körper mit Aufführungsverlauf (und das über mehrere Wochen Spieldauer) seitens ihrer Mitspieler*innen wie auch seitens unbekannter Zuschauer*innen Berührungen ausgesetzt sind, die im Rahmen einer vorgestellten Mensch-Tier-Relation möglicherweise angemessen sind, angesichts der realen, menschlichen Körperlichkeit und der Idee einer Transspezies allerdings auch als degradierend und übergriffig erfahren werden können – gerade wenn man Geschlechterverhältnisse miteinbezieht. Lange Streicheleinheiten oder Berührungen an bestimmten Körperregionen können angesichts der Tatsache, dass sie eben den phänomenalen Leib der Darsteller*innen betreffen, die Grenzen aber innerdiegetisch vom semiotischen Körper des Hundschs vorgegeben werden, sexuell aufgeladen werden. Vermutlich wird Hundschen deshalb innerdiegetisch vom Verein auch eine animalische, triebgesteuerte Sexualität zugesprochen, die legitimieren soll, was im Verein z. B. in der Familie des Hausverwalters Wieland Kalthof (Hans-Günter Brünker) stattfindet: sexueller Missbrauch.

Ethisch problematisch sind deshalb auch Situationen, in denen sich Hundsche Körperkontakt von den Zuschauer*innen über Berührungsangebote erbitten und damit ihre Unterwürfigkeit und potentielle körperliche Verfügbarkeit innerfiktional bekräftigen und außerfiktional zur sozial-relationalen Aushandlung stellen. So hat mir z. B. Viki (Marie S. Zwinzscher) als junge Frau, die gerade für sich entdeckt hat, auch als Hundsch leben zu wollen, ihr nackte Brust in einem One-on-One mit der Bitte entgegengehalten, sie auf einen Knoten abzutasten.231 Pax hat in einem One-on-One, das wir in äußerster körperlicher Nähe in seinem Käfig im Zwinger verbracht haben, eine intensive Flirtszene forciert, in der er mir mehrfach sagte, wie gerne er mit mir schlafen wolle. Und Wolfshundsch Nina hat von einer Zuschauerin erbeten, dass sie ihr einen Geldschein aus ihrer freiliegenden Vulva herausziehen möge (vgl. KR 2017). Auch hier erspielen die Darsteller*innen mit ihren Berührungsangeboten einen Haltungsdruck seitens der involvierten Zuschauer*innen, der je nachdem, ob und in welchem Maße die Angebote angenommen werden, die Hundsch-Mensch-Relation sowie auch die Zuschauer*innen-Darsteller*innen-Relation mitformieren. Innerfiktional, weil damit die Verfügbarkeit der Hundsch-Körper bestätigt wird, und außerfiktional, weil es in diesem Moment zu einer gewissen, wenn auch seitens der Darsteller*innen kalkulierten und in Kauf genommenen Übergriffigkeit auf ihren phänomenalen Leib kommt. Dass dies passieren kann und darf und wo für jede*n einzelne*n Darsteller*in jeweils die Grenzen liegen, wird vorab im Probenprozess kollektiv besprochen und in einer Liste für alle verbindlich fixiert.232

Die bisherigen Ausführungen legen nahe, dass durch die haptisch-taktile Involvierung des Publikums in Wir Hunde über verschiedene Berührungsformen innerfiktional der soziale Status, wie er im Mikrokosmos gilt, festgelegt und innerhalb der Wirklichkeitssimulation zugleich auch zur sozial-relationalen Aushandlung gestellt wird. Wie auch schon in Das Heuvolk finden sich Zuschauer*innen mehr oder minder unfreiwillig in der Rolle von Kompliz*innen wieder (vgl. Kap. 4.4). Denn Hundsche wie Hunde zu behandeln, und sie auch ein Stück weit zu infantilisieren233, scheint etwas zu sein, das die Mitglieder im Verein für sich als ›normal‹ und angemessen etabliert haben. Nimmt man die Idee einer Transspezies allerdings ernst, dann sollten ja gerade auch andere Umgangsweisen denkbar sein. Und es überrascht und enttäuscht zuweilen, dass der Verein selbst gescheitert zu sein scheint, diese aktiv auszubilden. Indem sich Zuschauer*inen dem im Verein vorgelebten Reaktionsepertoire, Hundsche entweder wie Hunde, wie Kinder oder, wie im Fall der Wolfshundsche, als gesellschaftlich Aussätzige zu behandeln, anpassen, wirken sie am Erhalt der etablierten Machtasymmetrie mit.

Unglücklicherweise scheint die innerdiegetisch betrachtete, komplizenhafte Vereinnahmung bei denjenigen am stärksten auf, die eine enge, emotionale Bindung zu Hunden mitbringen und deshalb zügig ein Vertrauensverhältnis zu Hundschen aufbauen und sich dabei unbeabsichtigt der Möglichkeit verschließen, die Transspezies in ihrer Eigenheit kennenzulernen. Mit ihrem Verhalten bekräftigen sie die soziale Hierarchie, die von den menschlichen Vereinsmitgliedern durchgesetzt wurde, nach welcher die Hundsche trotz ihres menschlichen Körpers nicht als gleichberechtigt gelten. Ihre affektive Disposition, die sich in einer liebevollen Zuwendung zu den Hundschen, als seien sie Hunde, manifestiert und sie situativ vereinnahmt, ist bei ihnen so stark wirksam, dass eine andere Re-Aktion situativ verunmöglicht wird.234

Bei einer großen Gruppe von Zuschauer*innen – so auch bei all meinen Interviewpartner*innen – haben die ersten Hundsch-Begegnungen und ihre dazugehörigen Berührungsereignisse affektiv einen Haltungsdruck erzeugt, der sie situativ vereinnahmte. Während ein Zuschauer seine affektive Disposition, aggressiv zu reagieren, unmittelbar reflektierte und nach einer anderen Weise des Re-Agierens suchte (vgl. Miniatur 4), war es für eine andere Zuschauerin nicht die Berührung selbst, die unangenehm war, sondern die mit der Berührung eröffnete Situation, sich zu dieser verhalten zu müssen (vgl. Miniatur 3). Bei mir hat sich in dem Moment, in dem mein Arm sich regte, um Pepsi über den Rücken zu streicheln, die Frage aufgedrängt, ob das wirklich die angemessene Reaktion auf seine Annäherung sein kann. Meine affektive Disposition drängte mich zum Innehalten und rationalen Abwägen meines Tuns.

Meines Erachtens zeigt sich hier, wie Affektivität und Reflexivität beim Erleben immersiver Theateraufführungen zusammenhängen, wie eine Situation affektiver und/oder kognitiver Vereinnahmung unmittelbar zum Gegenstand einer Selbstreflexion werden kann. Ich vertrete dabei die These, dass dies im Wesentlichen damit zusammenhängt, dass Zuschauer*innen und Darsteller*innen im immersiven Aufführungsdispositiv ein sozial-relationales Gefüge ausbilden, das sie alle innerhalb der behaupteten diegetischen Welt durch Handlungen, Bewegungen, (Vor-)Geschichten, Blicke, Emotionen und Körperwissen miteinander verknüpft. Dadurch wird das eigene Wahrnehmen, Reagieren und Empfinden immer auch an dem der anderen ausgerichtet und von diesen mitbestimmt.235 Im immersiven Dispositiv ist das eigene Tun stets auch den Blicken und Re-Aktionen anderer ausgesetzt und wird auf diese Weise sozial reguliert und kontrolliert. Selbst im One-on-One gibt es das Darsteller*innen-Gegenüber, das als Figur das eigene Verhalten spiegelt, kommentiert oder auch reglementiert.

In den beschriebenen Situationen wird durch eine körperliche Berührung ein vereinnahmendes Affekt-Ereignis in Gang gesetzt, das eine Re-Aktion des Gegenübers einfordert. Als innerdiegetisch betrachtet erste intensivere Begegnung mit einem Vertreter der Transspezies Hundsch führt sie den involvierten Zuschauenden gleichsam ihre erste Reaktion auf ein unbekanntes, gegebenenfalls noch nicht einordbares Phänomen vor. Jede einzelne Reaktion – ob direktes Streicheln (GF 2017), hilflose »Stopp«-Rufe (LS 2017), langsames Annähern und Abwägen (AS 2017), eine Anrede im infantilisierenden Sprechduktus (KR 2017), begeistertes Staunen (UF 2017) oder auch schlichtes Ignorieren – bekommt hier situativen Aufführungscharakter. Denn das unmittelbare Reagieren wird nicht nur von den beisitzenden anderen Gästen, sondern auch von den Darsteller*innen beobachtet, registriert und kann einem auf diese Weise selbst auffällig gemacht werden. Affizierungsdynamiken werden hier gezielt her- und ausgestellt. Und aufgrund ihrer situativen Produziertheit können sie direkt in Prozesse der Reflexion übergehen und eigenes Urteilen, Empfinden und Reagieren zum Gegenstand der relationalen Selbstbetrachtung machen. Was ist es, was mich so oder so reagieren lässt? Welche Vorgeschichten, Vorbehalte oder Dispositionen haben am Zustandekommen ebendieser einen körperlichen Reaktion, die eine bestimmte Beziehungsweise zum Gegenüber konstelliert, in situ mitgewirkt?

219 Aus meinem Erinnerungsprotokoll des ersten Besuchs von Wir Hunde am 17.5.2016 in Wien. Ich habe mir über die Zeit angewöhnt, bei meinen Aufführungsbesuchen nicht meinen richtigen Namen, sondern den Namen »Lia« anzugeben.

220 Auszug aus dem Interview mit Zuschauerin LS zu Wir Hunde.

221 Auszug aus dem Interview mit Zuschauerin AB zu Wir Hunde.

222 Auszug aus dem Interview mit Zuschauer AS zu Wir Hunde.

223 Auszug aus dem Interview mit Zuschauerin EW zu Wir Hunde.

224 Auszug aus dem Interview mit Zuschauerin NA zu Wir Hunde.

225 Aus meinem Erinnerungsprotokoll des ersten Besuchs von Wir Hunde am 17.5.2016 in Wien.

226 Kurz nach Betreten des Zwingers wird man vom Team der Aufseher*innen mit den geltenden Verhaltensregeln betraut: Betreten auf eigene Gefahr, Anweisungen Folge leisten, gründliche Handreinigung erbeten, nicht in Abrichtungseinheiten eingreifen, im Angriffsfall ruhig bleiben und in eingerollter Haltung auf den Boden legen. Außerdem erhält jede*r Zuschauer*in als »Vorsichts- und Schutzmaßnahme« eine funktionstüchtige Elektroschockpistole ausgehändigt. Wer es ablehnt, sie mitzuführen, dem wird der Zugang zum Zwinger verwehrt.

227 Auszug aus dem Interview mit Zuschauer RK zu Wir Hunde und Alma.

228 Auch hier gilt es, festzuhalten, dass es freilich nicht ausschließlich die taktilen Berührungen sind, über die die Involvierung vorangetrieben wird, sondern dass das visuelle Äußere der Hundsche, wahrgenommene Düfte und Worte situativ mit-wirken.

229 Aus den Produktionsmaterialien zu Wir Hunde von Signa Köstler.

230 Hier scheint das Thema der Zoophilie durch. Sie beschreibt die Sexualität zwischen Menschen und Tieren. Sie stellt sowohl in Österreich als auch in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz eine Straftat dar. Filme wie z. B. Ulrich Seidls Tierische Liebe (1995), die Zoophilie am Beispiel von Hunderassen im häuslichen Umfeld thematisieren, sind, wie sich aus den Probematerialien von Signa Köstler entnehmen lässt, in die eklektische Fiktionsentwicklung eingeflossen.

231 Wenngleich ihre Brüste nicht von einer Box, in die man hineingreifen kann, abgedeckt waren, so erinnert diese Situation durchaus an das ebenfalls in Wien ausgetragene Tapp- und Tastkino von Peter Weibel und VALIE EXPORT (1968), bei dem Passant*innen auf der Straße eingeladen wurden, durch eine Box die Brust VALIE EXPORTs zu ertasten. Auch die Assoziation zu Aus der Mappe der Hündigkeit (1968), einer anderen feministischen Performance von EXPORT/Weibel, bei der VALIE EXPORT den auf allen Vieren kriechenden Peter Weibel an einer Leine durch Wien spazieren führt, kann sich insbesondere bei Zuschauer*innen, die mit den Hundschen eine »Special Hours« auswärts erlebten, aufdrängen.

232 Die Liste »Einteilung Gewalt/Sex« ist Teil der bereitgestellten Unterlagen von Signa Köstler. Hieraus geht hervor, dass z. B. von der Hälfte der Darsteller*innen akzeptiert werde, als Hundsch auch komplett nackt aufzutreten. Auch erlauben sie anderen Darsteller*innen das »Schnüffeln im Genitalbereich« sowie das »Aufreiten ohne Kleidung«. Gleiches gelte für Küsse und Berührungen unter der Kleidung, sogar »erzwungener Nähe oder erzwungener sexueller Interaktion« werde stattgegeben. Die andere Hälfte der Darsteller*innen setzte ihre Grenze beim Auftreten mit nacktem Oberkörper, Beschnüffeln, Berühren und Küssen oberhalb der Kleidung sowie der Akzeptanz von »Schnauzenzärtlichkeit«.

233 Visuell-zeichenhaft ist eine gewisse Infantilisierung der Hundsche (durch ihre menschlichen Besitzer*innen) bereits durch die Wahl der Kleidung (bedruckte Kinder-T-Shirts oder Schlafanzüge) und Frisuren (mit kleinen Schleifen im Haar) eingetragen. Sie reicht aber auch bis ins Verhalten, in die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, sprechen und spielen.

234 Ein weiteres Beispiel für eine vereinnahmende Involvierung, die die Zuschauenden zu Kompliz*innen macht, indem gut gemeintes Verhalten die machtasymmetrische Degradierung im Sinne der anthropologischen Maschine bekräftigt, ist die folgende Situation: Um Hundsch Snoopi (Lino Kleingarn) und zugleich auch dem finanziell schwer angeschlagenen Verein etwas Gutes zu tun, bewirbt Iwan die Option, eine Tüte abgepackter Leckerli zu erwerben, was ich gerne mache, um meinen guten Willen unter Beweis zu stellen. Snoopi, der das mitbekommen hat, kommt vorfreudig auf mich zu und kuschelt sich erwartungsvoll an meine Beine. In dem Moment, in dem ich ihm auf Iwans Vorschlag ein Leckerli zuwerfe und Snoopi es freudig fängt und laut knackend zu beißen versucht, realisiere ich, dass es sich dabei um echtes Hundefutter handelte. Ich habe also dem armen Lino Kleingarn, der Snoopi verkörpert, gerade ein Stück Trockenfleisch in den Mund geworfen. (Aus dem Erinnerungsprotokoll meines zweiten Besuchs bei Wir Hunde am 18.5.2016 in Wien) Im Interview mit Zuschauerin GF berichtet sie, dass sie als Hundeliebhaberin die Leckerlis auch erworben habe, aber gar nicht weiter darüber nachgedacht habe, dass das echtes Hundefutter sein könnte, das die Darsteller*innen dann vor unseren Augen verzehren.

235 Deshalb sind bestimmte Reaktionen nach meinem Dafürhalten auch nie nur psychologisch oder psychoanalytisch über das beteiligte Einzelsubjekt zu erklären, sondern eher über das relationale Gefüge, dessen Teil Letzteres qua Involvierung in die Wirklichkeitssimulation ist. Das ist auch der Grund, warum sich eine affekttheoretische Betrachtung anbietet, die stärker die relationalen Wirkungen zwischen Körpern und ihren sozialen Formierungen fokussiert, um die Komplexität dieser Situationen erfassen zu können.

 

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