Theater der Zeit

Die künftigen Protagonisten, ihre Schule und ihr Theater

von Thomas Wieck

Erschienen in: Recherchen 169: Wir waren die Müller-Spieler – Hermann Beyer, Michael Gwisdek, Dieter Montag über die Kunst des Schauspielens in der DDR (01/2024)

Assoziationen: Volksbühne Berlin

Viele Schauspieler und Schauspielerinnen der Generation der zwischen 1940 und 1950 Geborenen entdeckten in der Volksbühne ein dynamisches, sich ständig veränderndes Theater, in dem sie das, was sie in ihrer Ausbildung erlernt hatten, endlich praktisch anwenden und weiterentwickeln konnten. Die Attraktivität der Volksbühne basierte auf der einfachen Grundthese, dass sich in der langen Geschichte des Theaters ein nahezu unerschöpflicher Erfahrungsfundus angesammelt hatte, den es praktisch zu nutzen galt. Bis zu Beginn der sechziger Jahre wurden die Schauspielstudenten an den drei staatlichen Schauspielschulen des Landes1 in ihren Szenenstudien weitgehend in den Unarten illustrativen Nachahmens und Idealisieren des Seienden unterwiesen und dabei einseitig ins psychologisch kleinteilige Einfühlen oder in eine heroisch-pathetische Theatralität getrieben. Doch da sich durch die Inszenierungen von Besson am DT die Schauspielkunst in einer bis dahin unbekannten Weise als Theater-Spiel zeigte, wurde die Lust am Spiel und das dafür unerlässliche darstellerische Handwerk entideologisiert und als das Grundlegende begriffen. Die Berliner Schauspielschule nahm die Herausforderung an, unbelastet von der ideologisch verschnittenen und deutsch getrimmten Schauspielpädagogik Stanislawskis im internationalen Austausch nach den pädagogisch vermittelbaren Grundlagen des Schauspiels zu suchen.

Das DDR-geläufige »Stanislawskisystem«, offizielle Grundlage aller schauspielpädagogischen Arbeit2, wurde in den Jahren von 1961 bis 1975 in Schöneweide enttheoretisiert,...

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