Jonathan Meese
sein bildnerisches Werk steht in der Tradition des Gesamtkunstwerks und umfasst Malerei, Skulptur, Installation, Performance, Zeichnung, Collage und Theaterarbeit. Bereits mit seiner ersten internationalen Ausstellung auf der Ersten Berlin Biennale 1998 erfuhr er breite Anerkennung. Zahlreiche Einladungen zu Ausstellungen und Performances in große Institutionen folgten. Darunter das PS1 New York, die Tate Modern London, Kestnergesellschaft Hannover, Deichtorhallen Hamburg, das Magasin in Grenoble und das Gemeentemuseum in Den Haag. Der Gedanke des Gesamtkunstwerks verbindet Meeses Werk von Anfang an mit dem Theater. 1998 wird er von Leander Haußmann erstmals eingeladen, ein Szenenbild für dessen Film Sonnenallee zu gestalten, in dem er auch eine Rolle übernahm. Für Frank Castorfs Inszenierung von Pitigrillis Kokain an der Berliner Volksbühne war Meese 2004 als Bühnenbildner tätig. 2005 fand auf Einladung der Staatsoper Unter den Linden ein Zyklus von insgesamt fünf Performances parallel zu der Inszenierung von Wagners Parsifal statt. Es folgten 2006, wieder in Kooperation mit Frank Castorf, das Opernspiel Meistersinger nach Richard Wagner und Ernst Toller und 2008 Pitigrillis Fuck off Amerika. In den Inszenierungen mit Martin Wuttke, dem von Friedrich Nietzsche inspirierten Zarathustra. Die Gestalten sind unterwegs und Rolf Dieter Brinkmanns Erkundungen für die Präzisierung des Gefühls für den Aufstand im Schlosspark Neuhardenberg, griff Meese erstmals auch in die Regiearbeit ein. Unter dem Titel De Frau verführte er 2007 an der Berliner Volksbühne die Schauspieler zum freien Spiel, in das jeder ohne Vorgabe eingreifen konnte. Für Pierre Audis Inszenierungen von Wolfgang Rihms Dionysos (Salzburger Festspiele, 2010) und Marc-Antoine Charpentiers Médée (Théâtre des Champs Elysées, 2012) entwickelte Meese das Bühnenbild. 2016 wird er für die Bayreuther Festspiele Parsifal inszenieren. Dort wird der Künstler erstmals für Bühne, Kostüme und Regie verantwortlich sein.
Stand: 2014 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)