Mit seinem Bestseller „Manieren" ist es Prinz Asfa-Wossen Asserate 2003 gelungen, ein Wort des Soziologen Georg Simmel einzulösen: Dass nämlich der „beste Kenner eines Landes und seiner Gesellschaft der Fremde" ist. Im Gespräch mit der Journalistin Bettina Böttinger erläuterte Asfa-Wossen Asserate, was er über die europäischen Sitten und damit auch über unser Misstrauen gegen abendländische Tugenden und Traditionen erkannt hat. Welches Geheimnis birgt die Form, um Goethes Sentenz zu paraphrasieren? Gibt es noch jene Manieren und Sekundärtugenden, die seit 1968 mancher als Inbegriff staubig verlogener Bürgerlichkeit betrachtet? Falls ja, wie sehen sie aus, diese Regeln? Falls nein, wie hoch sind die Verlustraten?
Bettina Böttinger begann ihre Laufbahn bei der Bonner Rundschau. 1993 ging mit B trifft... ihre erste Talkshow auf Sendung, für die sie zwei Grimme-Preis-Nominierungen erhielt. 1994 gründete die Journalistin die Produktionsfirma Encanto. Seit 2006 moderiert Bettina Böttinger im WDR den Kölner Treff, seit 2007 ebenso die Kultursendung west.art.
Asfa-Wossen Asserate, als Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie und Sohn des eritreischen Vizekönigs Asserate Kasa zur Welt gekommen, gelang mit seinem Buch "Manieren" ein großer publizistischer Erfolg; mit "Ein Prinz aus dem Hause David und warum er in Deutschland blieb" legte der Unternehmensberater 2007 seine Autobiographie vor.