„Die Realität Afrikas ist die eines großen Kontinents, der alles hat für den Erfolg, der aber nicht erfolgreich ist, weil er es nicht schafft, sich von seinen Mythen zu befreien." Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat im Juli 2007 in einer viel zitierten Rede an die Jugend Afrikas in Dakar behauptet, Afrika sei kein Ort für die Idee der Zukunft. Obwohl heute die Arbeitskosten in Afrika niedriger sind als beispielsweise in China, ist dieser Kontinent von der globalen Produktion weiterhin so gut wie ausgeschlossen. Vor dem Hintergrund der Frage des britischen Ökonomen und Afrika-Experten Paul Collier - warum scheitern die ärmsten Länder und was kann dagegen unternommen werden? - diskutierten Asfa-Wossen Asserate und Horst Köhler, der sich bereits während seiner Amtszeit als Bundespräsident für eine menschliche Globalisierung mit verlässlichen Regeln stark gemacht hatte und sich bis heute für die Armutsbekämpfung und den afrikanischen Kontinent einsetzt.
Asfa-Wossen Asserate, geboren in Addis Abeba als Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie und Sohn des eritreischen Vizekönigs Asserate Kasa, promovierter Historiker, Unternehmensberater und Buchautor (Manieren und Afrika. Die 101 wichtigsten Fragen und Antworten).
Horst Köhler, promovierter Wirtschaftswissenschaftler, ehemaliger Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und ehemaliger Geschäftsführender Direktor des IWF in Washington. Er hatte von 2004 bis zu seinem Rücktritt am 31. Mai 2010 das Amt des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland inne.
Manfred Osten ist Jurist und Kulturhistoriker. Von 1995 bis 2004 war er Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn.