Kunstmessen von Basel über Miami bis Hongkong zeugen von der durchgehenden Neoliberalisierung von Kunst. Die Kunstmesse als performativer Ort und als Kunstdispositiv hat längst Museen und Kunstvereine als Diskursbeschleuniger abgelöst. Ökonomischer Mehrwert ist die neue Aura, Kunstgeschichte wird privatisiert. Der Regisseur und bildende Künstler Philipp Preuss untersucht in seiner Installation „The Fair Play“ am Schauspiel Leipzig die Kunstmesse als profanisiertes Hochamt, den Event als Flohmarkt und die Messe als zeitgenössische und radikale Form des inszenierten Readymade-Kuratierens: Die Koje ist Bühne, Künstler sind Figuren, Gallerinas ein Chor, die Galerie ist Rahmenbedingung für Bilder von Erfolg, Bedeutung, Resonanz. Systemkritisch und somit systemrelevant! Buy this!
Das Buch „The Fair Play“ ist der Katalog zur Kunstmesse, der die Werke von Anatol Attivic, Brian Cameo, Sandrine Garcine, Juri Jovanovic, Nico Reed, Paul McGuffin, Jean-Luc Rondy, Maria Wawumba, Joe Tearman, Michel Vosz und Laura Bartleby aus namhaften internationalen Galerien vorstellt. Neben einem Vorwort der kuratierenden Jury und einem Text des Dramaturgen und Autors Jochen Thermann über die „Persona Preuss“ beinhaltet der Katolog einen Artist Talk über Identität im postdigitalen Zeitalter mit Laura Bartleby, Anatol Attivic, Brian Cameo und Philipp Preuss.