Weil das Theater immer wieder auch auf Moden setzt, zu denen das Schielen auf Uraufführungen gehört, ist die deutschsprachige Dramatik in stetem Wandel und ihre Fülle durchaus einer gewissen Schnelllebigkeit geschuldet. Zehn Jahre nach dem ersten „Stück-Werk“ folgt nun ein fünfter, vollständig neu entwickelter Band nach der bewährten Devise: 40 (DramatikerInnen) unter 40 (Jahren), die mindestens drei Uraufführungen zu verzeichnen haben.
Wären diese Kriterien nicht gegeben, ließe sich ein solches Buch nicht auf einen leserlichen Umfang eingrenzen. Und so kann auch dieses Stückwerk kein lexikalisches Unterfangen sein, das Vollständigkeit behaupten könne. Vielmehr gilt es mithilfe der vielen Einzelporträts junger TheaterautorInnen ein möglichst detailliertes Bild davon zu zeichnen, welche Impulse für das zeitgenössische Theater heute von der Dramatik ausgehen, welche Fragen und Inhalte die AutorInnen gemeinsam umtreiben oder auch voneinander unterscheiden, welche Formen, Sprachen oder Arbeitsweisen sie jeweils kennzeichnen. Zuletzt aber will auch ein solches „Handbuch“ zur jungen Generation ein Stückwerk bleiben. Denn wo es in Porträts und Beschreibungen erste Orientierungen gibt, eine Sichtweise auf einen Autor begründet und den Blick vom aktuellen Projekt auf die Hintergründe früherer Stücke weitet, will es in erster Linie neugierig machen: auf die Lektüre der Stücke an sich und auf die Inszenierungen, die auf den deutschsprachigen Bühnen landauf landab ein interessiertes Publikum verdienen.