Totgesagt und ad acta gelegt, ist »Theater der Zeit« wieder auferstanden, um erneuert durch das Labyrinth der Zeit zu irren und im Bühnenbereich verbindende Fäden zu spinnen. Im März 1992 erschien die letzte Ausgabe einer Zeitschrift, die seit dem Juli 1946 hauptsächlich über das Theaterleben jener Länder berichtete, die wir heute die neuen nennen; später galt dem europäischen Osten eine besondere Aufmerksamkeit. Durch den Umbruch der deutschen Verhältnisse wurde »Theater der Zeit« von Zensurzwängen und Sprachregelungen befreit, zugleich verlor die Zeitschrift ihre ökonomische Basis. Der Initiative »Interessengemeinschaft Theater der Zeit e.v.« gelang es mit Unterstützung der Stiftung Kulturfonds, mit Hilfe alter und neuer Freunde und im Zusammenwirken eines Teams von Herausgebern und Redakteuren, »Theater der Zeit« eine neue Existenz zu geben. In einer Situation weltgeschichtlicher Umwälzungen will die Zeitschrift Theaterleuten aus Ost und West, aus Nord und Süd ein Forum der Kritik, der Debatte, der Verständigung eröffnen; in einer zerklüfteten Theaterlandschaft will sie zu einer gemeinsamen Sprache beitragen.
»Theater der Zeit« will informieren und Position beziehen; die Zeitschrift will teilnehmen an der Gestaltwerdung einer Nation, bei deren geistiger Selbstverständigung Drama und Theater von jeher eine bedeutende Rolle gespielt haben. Die alt-neue Zeitschrift versteht sich als Medium der Reflexion, einem Theater...