Theater der Zeit 2/2023
Tarife & Theater
Warum wir das Theater brauchen
Erschienen im Februar 2023
Gedruckte Ausgabe
Broschur mit 80 Seiten
Format: 218 × 282 mm
sofort lieferbar
versandfertig in 1-3 Werktagen
portofrei nach Deutschland
Der Schwerpunkt in diesem Heft beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Tariferhöhungen in den verschiedenen Theatern. Es ist ja klar, die Orientierung an Mindestlohnstandards, vor allem in den kleineren Theatern, ist nur zu begrüßen. Zugleich wird das Betriebssystem in seinen ökonomischen Bedingungen damit erschüttert und die jeweiligen Rechtsträger sind in der Verantwortung. Nicht überall im gleichen Maße, und auch mit durchaus unterschiedlichen Folgen. Die Reports unserer Regional-Redakteure Michael Bartsch, Michael Helbing und Stefan Keim aus Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen machen das sehr deutlich.
Im Kunstinsert wird der Bühnenbildner Patrick Bannwart mit seinen grafisch geprägten Arbeiten vorgestellt, von denen eine auch auf dem Titel erscheint. Bannwart wurde bei der Aufnahmeprüfung an der Wiener Akademie der bildenden Künste von dem ganz anders arbeitenden Bühnenbild-Professor Erich Wonder gefragt, warum er nicht lieber gleich Comics zeichnen wolle. Er wurde aufgenommen, und heute kann man auf eine bedeutende Handschrift auf diesem Feld schauen.
Den Auftakt zu einer neuen Serie mit dem Thema „Warum wir das Theater brauchen“ macht der Beitrag von Nora Schlocker. Theatermacher:innen diskutieren nicht nur die eigene Positionsbestimmung, sondern schauen damit aufs Ganze – dieses Wir in seinen realen wie utopischen Unterschiedlichkeiten. Es geht nicht um Generationen oder gerade aktuelle Verortungen, sondern um den größeren Blick für dieses Wir, um die selbst befragten Visionen von Theater. Vielleicht sogar um so etwas wie gerade alle einzeln im Moment ihrer Darstellung selbst befragten Visionen von Theater. Und Michael Bartsch bringt in seiner Begegnung mit dem Dresdner Schauspieler Ahmad Mesgarha eine Fortsetzung von ausführlichen Porträts besonderer Theaterkünstler:innen ins Bild, die im Januar mit Selen Kara begann, die demnächst in Essen Ko-Intendantin wird. Es ist diese Schwelle zum künstlerisch Nächsten und Größeren, die manchmal besonders interessant ist. Bei Mesgarha liegt sie lange zurück, bei ihm interessiert der Blick auf einen jung gebliebenen alten Meister, der diese Schwelle nochmal deutlich macht.