Von der Pandemie und ihren Folgen noch härter betroffen als die Theater in staatlicher und kommunaler Trägerschaft, bekommt die Diskussion um die Förderung der Freien Szene in Deutschland eine neue Dringlichkeit. Hinzu kommt eine durchaus ambivalente Entwicklung: Denn in den letzten zwanzig Jahren haben sich die Produktionsverhältnisse verändert. Die einst einzeln und frei produzierenden Gruppen hängen heute oft an den größeren organisatorischen, finanziellen und kuratorischen Zusammenhängen von koproduzierenden Festivals und Produktionshäusern.
Im Kunstinsert stellt Ute Müller-Tischler die US-amerikanische Künstlerin Isabel Lewis vor, die in ihren „Occasions“ Performance und Partizipation verbindet und jüngst am Schauspiel Leipzig neue Erfahrungsräume eröffnete. Es sind nicht nur Gelegenheiten für Ereignisse, die der von Lewis selbst für ihre Arbeiten geprägte Begriff meint, sondern ganzheitliche Erfahrungen – also im erweiterten Sinn auch Theater.
Ein Heft mit Isabel Lewis, Jenny Erpenbeck, Markus Fennert, Barbara Ehnes, Knut Klaßen, René Heinersdorff, Christian Martin, Tamás Jászay, Tuğsal Moğul