Das Verhältnis von Heiner Müller zu Brecht ist als das von Schüler und Lehrer, später als das von Erbnehmer und Erblasser, zuletzt aber auch als eines der zunehmenden Entfremdung, des Unterschieds, beschrieben worden. Wo verläuft die Grenzlinie, die beide Dichter trennt, wo treten Gemeinsamkeiten zutage? Diese Ambivalenz von Übereinstimmung und Differenz war Thema der Brecht-Tage 2009 im Literaturforum im Brecht-Haus Berlin.
Namhafte in- und ausländische Theatermacher, die sich in ihrer künstlerischen Praxis auf ästhetische Theoreme des einen oder des anderen beziehen, haben in Gesprächen und Diskussionen das Terrain sondiert und die sehr lebendige Einbindung der Theorien Brechts und Müllers in die eigene künstlerische Auseinandersetzung beschrieben. Denn: „Brecht (und Müller) gebrauchen, ohne ihn (sie) zu kritisieren, ist Verrat."
Diskussionen mit Frank Castorf, Wolfgang Engler, Dimiter Gotscheff, Adel Karasholi, Wojtek Klemm, Mark Lammert, Armin Petras, René Pollesch, Rimini Protokoll und Theodoros Terzopoulos u. a..