Marie-Louise Mumbu: »Geschwister im Leerlauf«
von Grit Köppen
Erschienen in: Recherchen 173: Dekoloniale Ästhetiken im zeitgenössischen Theater (05/2025)
Marie-Louise Mumbu wurde 1976 in Bukavu, Demokratische Republik Kongo, geboren. Sie studierte Journalismus in Kinshasa und arbeitete als Korrespondentin für das popkulturelle Magazin Africulture. Bis 2005 war sie als als Produzentin und Autorin für die international renommierte Compagnie Studio Kabako des Choreographen Faustin Linyekula tätig. 2007 verfasste sie ein kurzes Stück mit dem Titel »La Fratrie errante«, das in Kinshasa von Faustin Linyekula inszeniert wurde.470 2011 wanderte Mumbu nach Kanada aus, lebt seitdem in Montreal und Quebec. Sie versteht sich als Afro-Feministin und intensivierte ihr Engagement für die Dekolonisierung des Imaginären im Feld der Kunst. »Elle croit au pouvoir des arts de décoloniser les mentalités et les imaginaires. Elle multiplie pour cela les collaborations avec les artistes, les théâtres, les festivals, les universités, les centres communautaires, les maisons de la culture qui lui donnent l’espace et qui partagent cette croyance.«471
In Kanada arbeitete sie mit verschiedenen Künstler:innen in Co-Autorschaft zusammen; u. a. mit Angèle Seguin für das Stück »Bongo Té, Tika !«, mit Anne-Sophie Rouleau für »Home Dépôt«, mit Martin Faucher und Marcelle Dubois für »Jusqu’où te mènera Montréal?«. Ihre Stücke »Vendre ou rénover« und »Nzinga« wurden am Centre du Théâtre D'Aujourd'hui, aber auch beim Festival...