Die Fifa kommt nicht gut weg an diesem Abend, den Christoph Frick gemeinsam mit zehn Mitgliedern des Schauspielensembles am Konzert Theater Bern entwickelt hat. Kritik an der Fédération Internationale de Football Association, diesem berühmt berüchtigten gemeinnützigen Verein mit Sitz in der Schweiz, klingt schon im Titel an, wo „Korruption“ im berühmten Paulus-Zitat (1. Korinther 13,13) die „Hoffnung“ ersetzt. Die „Artistik des Betrugs“ war denn auch, was Frick im Vorfeld thematisch interessiert hatte und was für die anregendsten Momente des Abends sorgte. Eine Serie von inhaltlich dichten Monologen, die Recherchen und Interviews mit Journalisten, Fußballtrainern und Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter verarbeiten, entlarven die skrupellosen Geschäfte der Herren Sportinvestoren, die „Teflon-Kunst“ des selbsternannten „Ehrenmanns“ Blatter sowie die symbiotische Nähe von Adidas-Gründer Adolf Dassler alias „Erfinder der Sportkorruption“ zu Fifa-Funktionären.
Mit Energie, Humor und szenischer Fantasie werden auf Augenhöhe der um drei Seiten des Kunstrasens sitzenden Zuschauer (Ausstattung Clarissa Herbst) die schmutzigen Deals und Vertuschungsstrategien der Fifa-Funktionäre und Sportsponsoren vorgeführt, die sich chorisch zu Konten auf den Seychellen und Briefkästen im Appenzell bekennen. Papiergeld – „Kaffeekasse, Kaffeekasse“ – quillt aus Unterhosen, wird verstohlen in Sportshorts gestopft oder zusammen mit haufenweise verfänglichen Akten kurzerhand unter den Rasen gekehrt. Die Aussprache von „Integrität“ stockt, der Zweck...