Die Versuchsanordnung lautet: Fragile Realitäten treffen aufeinander. Keine der Realitäten ist umfassend und damit so geschaffen, dass sie die anderen Realitäten vereinnahmt, keine ist vorherrschend. Das Experiment untersucht insbesondere, was passiert, wenn auch die Realität der Mozart-Welt zu einer fragilen Realität erklärt wird.
Was passiert, wenn wir der Partitur von Mozart ihren Absolutheitsanspruch nehmen und uns erlauben, sie zu verändern, indem wir Bausteine herausnehmen oder andere dazwischen schieben oder Mozart mit anderer Musik überschreiben? Zum Beispiel, indem gleichzeitig andere Musik erklingt, musikalische Passagen nur von einem bestimmten oder nur von wenigen Instrumenten gespielt werden, wenn Arien abrupt abbrechen oder der Gesang jenseits des Notentextes weiterentwickelt wird.
Was passiert, wenn auch die Handlung fragmentarisiert wird und man sie nur in Ausschnitten verfolgen kann? Wenn die Erzählung nicht mehr den Fokus des Abends darstellt?
Die Prämisse des Abends ist gleichwohl, dass die Partitur der Oper bei der Aufführung bis auf die üblichen Striche und die Unterbrechungen einzelner Nummern vollständig zu hören ist.
Die Annahme dieser performativen Versuchsanordnung ist: Es gibt nur noch die Oberfläche, die lesbar ist. Die Grenze zwischen dem, was Mozart ist und was nicht, verschwimmt. Mozart wird mit Fremdem infiziert und das Fremde mit Mozart.
Das Fremde, das sind...