Theater der Zeit

Gespräch

Die Erschütterung des Normalen

Ein Gespräch über freie Figurentheaterkunst in Zeiten von Corona

Seit dem Lockdown haben sich die Arbeitsbedingungen von freien Puppenspieler*innen stark verändert. Einerseits wirtschaftlich durch den Ausfall von Vorstellungen und das Auflegen von verschiedensten Hilfsprogrammen, andererseits ästhetisch durch die Suche nach Formen und Formaten, die auf die Krise reagieren. Die double-Redakteur*innen Katja Spiess und Tim Sandweg sprachen mit den Figurentheaterschaffenden Ute Kahmann (Berlin), Anne-Kathrin Klatt (Baden-Württemberg) und Stephan Wunsch (NRW) über die Rolle des Figurentheaters, den Wert von Stipendien und lebensrelevante Kultur.

von Ute Kahmann, Katja Spiess, Stephan Wunsch, Tim Sandweg und Anne-Kathrin Klatt

Erschienen in: double 42: Kultur erben – Generationenwechsel im Theater der Dinge (11/2020)

Assoziationen: Freie Szene Puppen-, Figuren- & Objekttheater

double: Wir haben den Eindruck, dass die aktuelle Situation die Betriebsstruktur der freien Puppentheater, die vornehmlich als Einzelunternehmer*innen organisiert sind und meistens mit einer Mischkalkulation aus Fördermitteln und Vorstellungseinnahmen arbeiten, auf besondere Weise trifft.

Stephan Wunsch: Ich glaube, dass die Situation sehr spezifisch ist: Wie werden meine Produktionen gefördert? Das kann von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich sein. Wie stark finanziere ich mich aus Aufführungen? Wer sind meine Auftraggeber*innen? Sind das öffentliche Auftraggeber*innen, die mir ein Ausfallhonorar zahlen?

Ute Kahmann: Drei Viertel meiner Einnahmen generiere ich aus Vorstellungen, ein Viertel aus kommunalen- oder Bundesmittelförderungen. Ich wollte ein ruhiges Jahr machen, ohne Produktion, nur spielen. Dann hagelte es Absagen. Schließlich meldete sich das Figurentheater Lübeck: „Wir können dir keine Ausfallgage zahlen, aber du kannst produzieren.“ Ich habe einen Stadtspaziergang entwickelt, ich erzähle an ausgewählten Orten Märchen und Sagen. Wir als Solist*innen können allein mit unseren Figuren losgehen – das ist ein großes Plus.

Anne-Kathrin Klatt: Wir haben das Programm „Kultur Sommer 2020“ gefunden und ein Format entwickelt: das „Innenhofspektakel Tübingen“. Mit elf freien Künstler*innen spielen wir in Innenhöfen für Leute, die da wohnen und von ihren Terrassen oder Balkonen zuschauen. Wir haben Zielgruppen erreicht, die ich seit...

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