Theater der Zeit

Gespräch

Kleine Kosmen

Matthias van den Höfel über sein Stück „Drinnen“ und Sprache als Möglichkeitsraum im Gespräch mit Rebecca Preuß

von Rebecca Preuß und Matthias van den Höfel

Erschienen in: Theater der Zeit: Amerikanisches Theater (11/2024)

Assoziationen: Dramatik Münchner Kammerspiele

Foto By Siebbi - Twinkle Twinkle (15.11.2018), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74942010
Foto By Siebbi - Twinkle Twinkle (15.11.2018), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74942010

David ist eine stumme Rolle. Im Paratext des Stücks steht: „In welchem Ausmaß David sich verhält (ob er sich überhaupt für uns erkennbar verhält), liegt im Ermessen der Inszenierung.“ Welcher Reiz liegt darin, die Gestaltung der zentralen Figur der Regie und dem Ensemble zu überlassen?

Matthias van den Höfel: Ich glaube, was mich generell am Schreiben für die Bühne interessiert, ist, Herausforderungen zu stellen. Dilemmata aufzubauen, zu denen man sich irgendwie verhalten muss, die nicht eindeutig auflösbar sind, sondern zu denen man Positionen beziehen muss. Das ist auch in diesem Fall so.

Bei der szenischen Lesung, die es von „Drinnen“ gab, wurde David nicht durch einen Menschen besetzt und auch in der Inszenierung in München wird er das wahrscheinlich nicht. Ich bin immer gespannt, welche Lösungen Leute finden.

„Drinnen“ kommt in seiner Sprache nahezu alltäglich daher. Die Sprache soll bewusst „nicht groß, oft wie nebenbei“ sein. Welche Überlegungen haben den Klang des Textes geformt?

MvdH: Theatertexte sind häufig voll von Figuren, die sehr offensiv für sich selbst eintreten und die alle Register der Sprache ziehen, um ihr Ziel zu erreichen. Mich interessiert in meinem Schreiben, welche Sprache Figuren zur Verfügung steht, welche Sprache sie sich erlauben, mit welcher Sprache sie...

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