Der Tod allein ist die Grenze
Etienne Minoungou, Ildevert Méda und das Festival Récréâtrales
von Arsène Flavien Bationo und Ludovic O. Kibora
Erschienen in: Recherchen 77: Theater südlich der Sahara – Theatre in Sub-Saharan Africa (06/2010)
Das Panafrikanische Film- und Fernsehfestival (FESPACO) hat Ouagadougou als „Hauptstadt des afrikanischen Films“ bekannt gemacht. Heute steht Ouagadougou auch in dem Ruf, eine Theatermetropole zu sein: Die Aktivitäten reichen vom Internationalen Theater- und Marionettentheaterfestival (FITMO – Festival International de Théâtre et de Marionnettes de Ouagadougou) von Jean-Pierre Guingané über das Theaterschaffen des Carrefour International du Théâtre de Ouagadougou (CITO), einem der wenigen ganzjährig bespielten Theater Westafrikas mit festem Spielplan, bis hin zum Internationalen Theaterfestival zur Entwicklungsförderung (FITD – Festival International de Théâtre pour le développement) von Prosper Compaoré. Wie überall auf dem afrikanischen Kontinent hat auch das burkinische Theater mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Publikum muss täglich neu gewonnen werden, Produktionen entstehen nur sporadisch, viele Schauspieler haben keine einschlägige Ausbildung und Fördermittel für das Theater sind selten in einem Land, in dem alles andere Priorität hat. Die Theatermacher sind folglich auf Partner angewiesen.
Um angesichts dieser Mangelsituation die eigenen Interessen besser wahren zu können, hat sich eine Gruppe von Autoren, Darstellern und Regisseuren im so genannten Cartel zusammengeschlossen, einer Verwaltungs- und Managementstruktur, die von vier burkinischen Theatergruppen ins Leben gerufen wurde: der Compagnie Falinga von Etienne Minoungou, dem Théâtr’ Evasion von Ildevert Méda, dem Théâtre Eclair von Alain Héma und...