Im Mai 2016, ein gutes Jahr nach dem Symposium in Berlin, befragte ich die künstlerischen Leiter der geförderten 18 Projekte zu ihrer Bilanz. Mich interessierte im Kontext der Ausschreibung, ob und welche Art der Nachhaltigkeit ihre jeweiligen Projekte erzielten, ob die temporären Transformationen und Zwischennutzungen ihrer ausgewählten Unorte Diskussionen auslösten, über neue Nutzungskonzepte nachzudenken oder sie sogar zu planen. Ich fragte, ob sie sich wieder an einem derartigen Sonderprojekt beteiligen würden, das sich zum Ziel setzt, mittels der vielfältigen Ästhetiken der darstellenden Künste im öffentlichen Raum zu intervenieren und Transformationsprozesse an Orten herbeizuführen, die sich außerhalb der klassischen Kunst- und Kulturstandorte befinden. Ich fragte, ob sie sich vorstellen können, erneut temporäre Möglichkeitsorte zu gestalten – im besten Sinne als Laboratorien künstlerischer und sozialer Fantasie. Und mich interessierte, ob sie es für notwendig erachten, dass der öffentliche Raum noch viel intensiver und nachhaltiger zum Gegenstand künstlerischer und kulturpolitischer Debatten werden sollte und was sie seitens der Kulturpolitik daran hindert, sich wirksamer in diesen Diskurs mit ihren künstlerischen Mitteln einzubringen.

Ursprünglich beabsichtigte ich, die Antworten vollständig im vorliegenden Buch zu veröffentlichen, aber der verabredete Seitenumfang ließ das unmittelbar vor Drucklegung leider nicht mehr zu. Der Bundesverband Theater im Öffentlichen Raum bot an,...