Welttheater auf der Ostalb
von Elisabeth Maier
Erschienen in: Strahlkraft und Neugier – Neue Akzente im Kulturbahnhof (KUBAA) durch das Theater der Stadt Aalen (09/2025)

Das Theater Aalen entwickelt eine Ästhetik für die multikulturelle Gesellschaft. Mit Dramatiker:innen aus Europa und Theaterschaffenden aus Afrika lotet die Bühne auf der Ostalb künstlerisches Neuland aus. Dem Publikum im ländlichen Raum neue Stücke zu vermitteln, ist dabei eine Leitlinie in der Spielplangestaltung. Um die politischen, zum Teil schwierigen Stoffe zu vermitteln, suchen sich die Künstler:innen Verbündete in der Stadtgesellschaft. Wie vielfältig diese internationale Perspektive ist, zeigt die enge Zusammenarbeit des Theaters mit dem Städtepartnerschaftsverein. »Dass uns das Theater neue künstlerische Formate erschließt, erweitert unseren Horizont«, findet Hermann Schludi, der Vorsitzende des Vereins.
Ungewöhnlich ist der Blick der Intendant:innen Tonio Kleinknecht und Tina Brüggemann in die Türkei. Mit dieser Theaterkultur tun sich viele andere Bühnen schwer – und das, obwohl viele türkische Migrant:innen in Deutschland leben. Auch da hat der Verein die Theatermacher:innen inspiriert. Seit 1995 besteht zwischen der Stadt Aalen und der türkischen Stadt Antakya eine Partnerschaft. 2012 wurde die Kommune im Zuge einer Verwaltungsreform in die Metropolprovinz Hatay eingegliedert. Im September 2015 wurde die Partnerschaft auf die gleichnamige Großstadtgemeinde ausgedehnt. Rund ein viertel der Stadtbevölkerung hat migrantische Wurzeln, davon ca. 20 Prozent in der Türkei. Ihre Integration in die Stadtgesellschaft ist in einem ständigen Fluss.
Wie schwer es...