Die Entwicklung des Schwerpunkts in diesem Heft fing mit einer Untersuchung des relativ neuen Theaterberufs „intimacy coaching“ (Intimitätskoordination) an und führte schnell zu anderen Körperthemen. Das ist in der Tat ein weites Feld, wie allein schon im einleitenden Essay von Magz Barrawasser deutlich wird. Zu den Grundlagen des Theaters überhaupt gehört der darstellende Körper, sei er nun mehrgewichtig, eingeschränkt oder wie beim jungen Schauspieler Herbert Fritsch für stuntmäßige Aktionen eingesetzt. Und es ist wohl keine Überraschung, dass der Aufstieg des zeitgenössischen Zirkus sich zum Teil dem verstärkten Interesse an diesem Phänomen verdankt. Das alles auf den S. 10 bis 30 dieser Ausgabe.
William Kentridge (auf dem Titel) scheint der Weltkünstler der Stunde zu sein, zumindest in Deutschland. Gleich in fünf Städten gibt oder gab es Werke in der einzigartigen Handschrift des Südafrikaners. Nach Aufführungen beim Kunstfest Weimar und den Berliner Festspielen sind gleich mehrere Ausstellungen des intermedial Schaffenden in Cottbus (nur noch bis 9. November), in Essen und Dresden aber noch eine ganze Weile zu sehen – das Kunstinsert.
Sechs lange Abende von jeweils acht Stunden lief die erste Aufführungsserie von „Peer Gynt“, mit der das Trio Vinge/ Müller/Reinholdtsen viel diskutiert an die Berliner Volksbühne zurückkehrte. Für den Schriftsteller Lorenz...