200 Jahre Brandenburger Theater wollen in der gerade beginnenden Spielzeit begangen werden – wahrlich ein Grund zum Feiern. Umso mehr, da in seiner langen Geschichte regelmäßig gezweifelt werden musste, ob das Theater ein solches Jubiläum überhaupt erleben würde. Zuletzt war im Frühsommer 2016 von drohender Insolvenz zu lesen. Zum ersten Mal kam Brandenburgs Theater aber schon 1817 finanziell ins Schleudern, im Jahr seiner Gründung.
Anders als im fünfzig Kilometer entfernten Potsdam stand in Brandenburg an der Havel nie ein majestätischer Wille für die Existenz des Theaters ein. Brandenburg war keine Residenzstadt, hier lebten Ackerbauern, Handwerker, Händler – und mit der beginnenden Industrialisierung zunehmend auch Arbeiter aus der Eisen- später, zu DDR-Zeiten, vor allem aus der Stahlindustrie. Den Impuls für die erste Bühne gab ein Zimmermann, der dafür seine Scheune herrichtete. Für den ersten richtigen Theaterbau sammelten die Bürger die Gelder selbst zusammen, in Form einer Aktiengesellschaft. Die Eröffnungsinszenierung von 1817 spiegelte den Ehrgeiz der Gründer wider: „Maria Stuart“. Schon 1862 wurde die Bühne wieder geschlossen. Theater gab es bis 1909 nur noch im Sommer, im Lokal Ahlerts Berg.
Mit dem Apollo-Theater begann 1909 in Brandenburg ein neuer Versuch, Stadttheater mit festem Ensemble zu machen. 1945 wurde es zerbombt, und nach...