Theater der Zeit

Nachruf

„Ohne Ziel auskommen“

Zum Tod des Schauspielers Robert Gallinowski

von Hans-Dieter Schütt

Erschienen in: Theater der Zeit: Theater & Erinnerung – Gedächtnistheater – Wie die Vergangenheit spielt (05/2023)

Assoziationen: Sprechtheater Akteure

Robert Gallinowski
Robert GallinowskiFoto: Christian Hartmann (christianhartmann.com)

Er offenbarte, wie feige Ergebenheit und abgrundtiefe Verletztheit in eine radikale Gewaltpsychose umkippen. Er zeigte das Psychogramm eines Lebens, das sich erhält, indem einfach „alle Spiegel zugehängt“ werden: „Ich mag nicht, was einen daran erinnert, dass man fremd ist.“ So Robert Gallinowski vor Jahren am Deutschen Theater Berlin in Koltès‘ „Die Nacht kurz vor den Wäldern“. Er verfügte über listig tänzelnde Kraft und eine faszinierend unmittelbare Wucht. Er war ein Künstler, dessen Ort eher auf der dunklen Seite der Dinge lag, dort, wo Lenz übers Gebirge geht oder Woyzeck über den Erbsen schwitzt. Schweiß blieb ihm lieber als Schminke. In ihm arbeitete die Kreatur und jenes Unflätige, das sich am liebsten dem Schmerz überlässt. Der dann entsteht und Lust wird, wenn man Texte zerbeißt, als wären sie Eisen.

Miller und O’Neill spielte er, Pinter und Lorca, Kleist und Müller. Bei Michael ­Thalheimer und Dimiter Gotscheff, bei Thomas Langhoff und Konstanze Lauterbach. In Hamburg und München, am Deutschen Theater und am Berliner Ensemble. Noch jede sportive Lockerheit hatte im Blut das Bleigift einer bösen Lähmung; noch jede Manneskraft war gezeichnet von gehetzter Untauglichkeit. Da lauerte eine Jägerseele in der Brust der gequälten Beute, aber unterm Kostüm des Jägers schlug auch das...

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