Ihr Name klingt nach Märchen und epischen Geschichten: Sidonie von Krosigk. Dass es die 1989 in München geborene Schauspielerin auf die Bühne verschlug, ist trotzdem kein Schicksal, sondern vielmehr Zufall. 1997 wurde sie von einem mit ihren Eltern befreundeten Schauspielerehepaar gefragt, ob sie nicht für eine Rolle in einem Fernsehkrimi vorsprechen wolle. Sie wollte – und bekam die Rolle. Es folgte eine geradlinige Karriere: Nachdem sie mehrere Hauptrollen in verschiedenen Produktionen übernommen hatte, unter anderem in den „Bibi Blocksberg“-Kinofilmen (2002 und 2004), studierte sie Schauspiel in Frankfurt am Main und kam schließlich 2014 an das Ensemble des Theaters Ulm.
Theater, das ist für sie eine große Magie, ein heiliger Ort zum Erzählen, ein Ort, dem sie sich voll und ganz ausliefert. „Ich stelle mich mit meinen Figuren zur Verfügung“, so die Akteurin, deren mädchenhafte Züge ihr zu Rollen wie der Luise in Schillers „Kabale und Liebe“ oder der Dorothy in L. Frank Baums „Der Zauberer von Oz“ verholfen haben. Dass das Talent bei seiner Arbeit an jenen von Reinheit beseelten Frauengestalten nie in Klischees abdriftete, verdankt sich einem selbstbewussten Bild von der Schauspielerei. Der Körper gilt ihr als zentraler Bezugspunkt. Obgleich von Krosigk ihre Hochachtung und Bewunderung für die Postdramatik...