Theater der Zeit

Politik

Tarzans und Janes im Förderdschungel

Dimensionen und Defizite der Produktionsförderung

Öffentliche Förderung von Künstler*innen ist eine feine Sache. Freie künstlerische Arbeit wird so möglich, unabhängig von Sponsorenvorlieben und Geldgeber-Tabus. Die Kunst ist frei – so steht es im Grundgesetz. Der Indikativ des Hilfsverbs ‚sein‘ bezeichnet aber lediglich einen Wunsch: Die Kunst möge frei sein. Die Realität sieht oft anders aus. Die Freiheit der Kunst ist eingeschränkt für die, die den Künstlerberuf ausüben, dafür aber nicht oder nicht angemessen bezahlt werden. Sie ist auch eingeschränkt durch thematische und strukturelle Vorgaben von Förderern. Angestoßen von einem Gastbeitrag von Charlotte Wilde in der Berliner Zeitung im Februar 2018 sowie double 371 beleuchtet Tom Mustroph die Fördersituation im Puppen-, Figuren- und Objekttheater.

von Tom Mustroph

Erschienen in: double 39: Gewalt spielen (04/2019)

Assoziationen: Puppen-, Figuren- & Objekttheater

„Getan hat sich seitdem aus meiner Warte gar nichts“, bilanziert Charlotte Wilde ein knappes Jahr später die Situation. Die angesprochenen Probleme existieren weiter. Lange Wartezeiten zwischen Antragstellung und Förderzusage etwa. Fristen von fünf Monaten bis zu einem Jahr nannten jetzt bei einem umfangreicheren Mailaustausch Puppenspieler*innen aus Berlin und Baden-Württemberg, Brandenburg und Rheinland-Pfalz.

Harmonisierung der Förderfristen kann hier Abhilfe schaffen. Dafür schlägt Annette Scheibler vom Ensemble Materialtheater aus Baden-Württemberg vor, „mehr Entscheidungstermine der einzelnen Jurys, am besten drei pro Jahr zu schaffen“.

Weiterer Kritikpunkt an den Förderverfahren sind über mehrere Bundesländer hinweg die unterschiedlichen Antragsformate der jeweiligen Förderer. „Jedes Formular hat andere Zeichenhöchstgrenzen, jede Institution nennt die Dinge anders – man sitzt gut und gerne nochmal drei Tage und formuliert um, bis es passt“, meint Scheibler. Laura Oppenhäuser, Figurenspielerin, und Bernhard Eusterschulte, Regisseur und Raumgestalter, beide aus Stuttgart, wünschen sich daher bundesweit eine Angleichung der Formulare und eine flexiblere Form: „Oft werden unterschiedlich ausführliche Beschreibungen erwartet, was bedeutet, dass bestehende Inhalte immer wieder umformuliert werden müssen. Auch sind die Formulare nicht so flexibel, dass sie den innovativ-experimentellen Anforderungen der Künstler*innen Raum lassen. Sie lassen etwa nur eine bestimmte Anzahl Beteiligter zu oder geben Formulierungen vor.“

Das gilt freilich für die gesamte...

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