„KOPER“ steht in großen, rot leuchtenden und unübersehbaren Buchstaben auf dem Kapuzenpullover jener Schauspielerin, die schnellen Schrittes und mit großen, strahlenden Augen direkt von der Probe in das Jenaer Theatercafé hereinspaziertkommt. Ihre silbern glitzernde Sporttasche lässig über der Schulter hängend, braucht sie nicht lange, um sich für Bier statt Tee zu entscheiden. Für die 26-jährige, in Bremen aufgewachsene Künstlerin ist Kneipenkultur ein wesentlicher Ausdruck sozialen Miteinanders. Wir stoßen an.
Mona Vojacek Koper hat Schauspiel an der Otto Falckenberg Schule in München studiert. Das Engagement am Theaterhaus Jena ist ihr erstes. Mit ihrer Studienkollegin Henrike Commichau gründete sie im zweiten Studienjahr das Künstlerinnenkollektiv #monike. Was verbirgt sich hinter dem Hashtag? Unermüdliches Recherchieren, Dokumentieren und schließlich Performen – die Themen sind aktuell, verhandeln feministische Fragestellungen und Forderungen, wie etwa die Debatte um die Paragrafen 218 und 219a.
Gemeinsam haben sich die beiden auch für das Ensemble des neuen Leitungskollektivs Wunderbaum in Jena beworben. Beide oder keine. Nun steht ein Abend zum Thema Abtreibung an. „Damenwahl“ lautet der Titel, Mona Vojacek Koper ist begeistert. „Wir wollen eine Dauerwerbesendung machen, denn wenn die Ärztinnen und Ärzte nicht informieren dürfen, machen wir es.“
Die Schauspielerin, die sich vielmehr als Theatermacherin versteht, zeigt sich energisch, fröhlich...