Die Marke Glanzstoff verbindet man mit der guten alten Elberfelder Textilindustrie, das Glanzstoff-Hochhaus in Wuppertal prägt bis heute die Silhouette der Stadt. Die 2014 gegründete Glanzstoff – Akademie der inklusiven Künste knüpft nur dem Namen nach an diese Tradition an. Es handelt sich um einen eingetragenen Verein, dessen Ziel es ist, Menschen ab 18 mit Handicap nicht nur in ihrer Freizeit das Theaterspielen zu ermöglichen, sondern sie vielmehr zu professionellen Schauspielern für Bühne, Film und Fernsehen auszubilden. An zwei Tagen in der Woche arbeiten sie hier in einem Workshop unter professioneller Anleitung. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Im Ergebnis hat die Akademie so schon eine Reihe kleinerer Theaterproduktionen auf die Beine gestellt – zuletzt „Der kleine schwarze Fisch“ nach einer Erzählung von Samad Behranghi im Theater am Engelsgarten, der Spielstätte des koproduzierenden Schauspiels Wuppertal. Der „Fisch“, ein Märchen für Kinder und Erwachsene, ist das bekannteste Werk Behranghis, eines iranischen Journalisten, Lehrers, Bürgerrechtlers und Sozialkritikers, 1939 geboren und 1967, mit nur 28 Jahren, im Fluss Aras ertrunken – Gerüchten zufolge ermordet.
Der Anfang der Aufführung unter Regie von Bardia Rousta vollzieht sich sehr, sehr langsam. Der Großmutterfisch (Nora Krohm) ist nicht mehr der Schnellste mit seinen langen blauen Flossen. Er überquert die...