Essay
Aesthetics of Access
Der Versuch einer Einführung
Assoziationen: Dossier: Inklusion

Aesthetics of Access [i:sˈθetɪks əv ˈækses] – ein künstlerisches Konzept aus Großbritannien und ein englischer Begriff, den ich überraschend schwer zu übersetzen finde. Am ehesten trifft es „Ästhetik der Barrierefreiheit“ oder „Ästhetische Zugänglichkeit(en)“. Aber „Access“ lässt sich eigentlich nicht wortwörtlich mit „Zugang“ übersetzen. „Zugang“ könnte sich auch darauf beziehen, ob sich jemand ein Ticket leisten kann. Access im Sinne der Barrierefreiheit meint den Zugang von Menschen, die durch Barrieren behindert werden. Bei Aesthetics of Access geht es aber noch um mehr als Zugänglichkeit und Barrierefreiheit, es geht vor allem auch um kulturelle Teilhabe. Es geht darum, Theater mit behinderten, neurodivergenten, blinden, Tauben1/gehörlosen Perspektiven zu denken und zu gestalten.
Wir bleiben also beim englischen Begriff, der sich zwar nicht so leicht übersetzen, aber hoffentlich einfacher erklären lässt. Die Idee der Aesthetics of Access ist stark von der Behindertenrechtsbewegung in Großbritannien und den USA beeinflusst. Aesthetics of Access haben sich aus der britischen inklusiven Kunst und Kulturszene entwickelt und wurden maßgeblich von der Graeae Theatre Company geprägt. Bei Graeae arbeiten vor allem Taube und behinderte Menschen, die ihre aktivistische Haltung mit ihrer künstlerischen Praxis verbinden. Access wird von Anfang an als integraler Bestandteil von Inszenierungen mitgedacht und Mittel...
















