SCORES – Insert Tanzquartier Wien
Contingencies
von An Kaler
Erschienen in: Theater der Zeit: System startet neu – Über den Einbruch der Performance in die Oper (11/2014)
Assoziationen: Österreich Tanz
Contingencies ist als Stückreihe angelegt. Die unterschiedlichen Versionen von Contingencies unterscheiden einander neben ihrer site-spezifischen Erarbeitung (bisher als Studio-, Museums- und Theaterversion) auch in der Anzahl an Performer_Innen, Länge der Arbeit und Anordnung des Publikums, sowie anhand inhaltlicher, konzeptueller und choreografischer Fragestellungen / Gewichtungen. So waren beispielsweise in Contingencies | Kasino am Schwarzenbergplatz dynamische Kontaktmomente einer Gruppe aus fünf Performer_Innen zentral, während in der Version für drei Performer_Innen im Leopold Museum gezielt noch an einer verhalteneren Struktur des Miteinanders gearbeitet wurde.
Der Titel Contingencies spricht einen Möglichkeitsraum an.
Contingencies steht so für das Potential einer Gruppe an Performenden / Bewegenden / Bewegten (sowie auf anderen Ebenen live Mitwirkenden, wie Licht und Musik), das nicht vorab festgelegt oder definiert werden kann, sondern vielmehr im Moment der Performance neu ausverhandelt wird. Hilfestellend für diesen »Akt der Aktualisierung« ist das choreografische Storyboard, das für jede Version neu erstellt wird und als Struktur- und Zeitrahmen/-referenz dient. Die Choreografie ensteht so in einem Zwischenfeld aus Storyboard / Vorgabe und Entscheidungen in Echtzeit / Abweichungen vom Script – einem Feld der Kontingenz. Als visuelle Repräsentationen des Stücks steht dementsprechend für jede Version von Contingencies eine eigene Grafik. Die bisher vier Grafiken sind in einer limitierten...