Sie brachten Leipzig für „Politik im Freien Theater“ 2025 maßgeblich ins Spiel. Was trieb Sie an?
Anne-Cathrin Lessel: Bislang fand das Festival nur einmal in einer ostdeutschen Stadt statt. Das letzte im Osten Deutschlands fand 2011 in Dresden statt, nachdem es 1993 schon einmal dort als einziger Stadt im Osten veranstaltet wurde. Ein zentrales Thema, das mich aufgrund meiner kulturpolitischen Arbeit umtreibt, ist die Präsenz der ostdeutschen Freien Szene in der bundesweiten Wahrnehmung. Bis vor der Coronapandemie war sie etwa auf Festivals wie den Impulsen oder der Tanzplattform kaum vertreten. Dabei gibt es gerade in Sachsen eine florierende und stark professionalisierte Freie Szene. „Politik im Freien Theater“ habe ich als Möglichkeit gesehen, das stärker in den bundesweiten Fokus zu rücken.
Beworben haben Sie sich mit dem „Leipziger Modell“. Was steckt dahinter?
A-CL: Die Initiative, sich zu bewerben, ging von hiesigen Theatern aus. Regulär veranstalten ein Freies und ein Stadttheater das Festival mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Bei uns sind es sechs Institutionen. Das ist ein Novum und war gegenüber der Bundeszentrale anfangs gar nicht so einfach zu argumentieren. Aber final hat die Expertise der einzelnen Theater überzeugt.
Welche sind das?
A-CL: Aus der Freien Szene sind das neben dem...