2016 erhielt die 1992 geborene Autorin Svenja Viola Bungarten für ihr Libretto „Post Nuclear Love“ den Berliner Opernpreis. 2017 war sie für den Retzhofer Dramapreis nominiert. Und im November 2018 kam mit „Tot sind wir nicht“ das Debütstück der produktiven jungen Autorin im kleinen Haus des Theaters Münster zur Uraufführung.
Die Frage, wie sich eine auf ewigen Aufstieg und grenzenloses Wachstum fixierte Gesellschaft mit dem Tabuthema Tod auseinandersetzt, gehörte für Bungarten mit zu den Auslösern für ihr Stück. Während etwa in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ die menschliche Endlichkeit durch allegorische Figuren verkörpert wird, hat ihr Svenja Viola Bungarten einen schrillen Anstrich verpasst. In ihrem von Maik Priebe inszenierten Stück (Dramaturgie Barbara Bily) lässt bereits der Plot keinen Zweifel an der Lesart der Handlung: schräg, makaber und so schwarz wie die Trauerkleidung der zwei Hauptfiguren.
Die heißen Ute K. und Beate, sind alt und brauchen Geld für den gemeinsamen Lebensabend im japanischen Okinawa, wo es sonnig ist und die Menschen schön alt werden. Darum stehen die beiden in Nerzmantel überm Negligé an zugigen Straßenecken und dealen mit Medikamenten, die eigentlich Ute K.s krankem Mann Willi verschrieben wurden. Allerdings macht Willis Ableben den zwei Ladys...