Ein altmodischer Begriff: Oberspielleiterin. Eine junge Künstlerin: Johanna Wehner. Die Verknüpfung beider Namen bescherte dem Stadttheater Konstanz ein spannendes Experiment. Das ehrgeizige, altehrwürdige Theater am Bodensee verbindet sich mit einer Regisseurin am Anfang ihrer Karriere. Ein mutiger Schritt von beiden Seiten, hatte Johanna Wehner doch vor ihrer Verpflichtung zur Spielzeit 2014/15 noch gar nicht in Konstanz gearbeitet. Die Anfrage durch den Intendanten Christoph Nix kam für sie völlig überraschend. Sie muss beeindruckt gewesen sein vom Vertrauen, das Christoph Nix und sein Theater ihrer Person entgegenbrachten, sonst hätte sie die Stelle für die Dauer von drei Spielzeiten wohl nicht angenommen. Was sie mit dem Konstanzer Intendanten gemein hat, ist sicherlich ihre Rastlosigkeit, ihr Arbeitsethos im Übermaß. Wer sie Anfang Mai sprechen wollte, erreichte sie in Frankfurt am Main, mitten in den Endproben zu einer Uraufführung. Als wären drei Hausinszenierungen am Theater Konstanz pro Jahr nicht genug. Johanna Wehner ist ein kontinuierlicher Mensch. Trotz Konstanzer Oberspielleitung inszenierte sie weiterhin in Frankfurt. Dort hatte sie zuvor im REGIEstudio, zusammen mit den Regisseuren Ersan Mondtag und Alexander Eisenach, eine Spielzeit lang das Programm der Frankfurter Spielstätte Box verantwortet. Wenn Oliver Reese ab der kommenden Spielzeit das Berliner Ensemble übernimmt, wird ihre aktuelle Frankfurter Uraufführung...