Angelica Fell Neulich wurde ich gefragt, an wie vielen Schauspielschulen sich mein Sohn Dennis – er hat das Downsyndrom – schon beworben hat, bevor er seine Ausbildung an der inklusiven Freie Bühne München (FBM) begonnen hat. Die Frage irritierte mich etwas, denn dass er sich an einer etablierten Schauspielschule, privat, städtisch oder gar an einer Hochschule bewerben hätte können – das war einfach undenkbar. So gut wie alle Schauspielschulen setzen hohe intellektuelle und sprachliche Anforderungen voraus, die Menschen mit Lernbehinderung niemals erfüllen können. Komplexe Monologe in geschliffener, pointierter Sprache bei der Aufnahmeprüfung vortragen … nicht möglich! Jedenfalls war das noch vor zwölf Jahren so, als meine Tochter Marie-Elise und ich mit einigen Mitstreiter:innen die FBM gründeten, um damit eine Ausbildungsmöglichkeit und Zugänglichkeit zum Schauspielberuf für junge talentierte Menschen mit Behinderung zu schaffen.
Dennis Fell-Hernandez Ich war früher beim International Munich Art Lab (IMAL), wo ich Theater und Musik gemacht habe. Wir haben dann das Stück Gesichter im ARRI aufgeführt. Aber dann ging nichts weiter. Ich habe auch noch ein Praktikum beim RambaZamba Theater in Berlin gemacht, doch da wollte ich nicht hin, weil ich mit meiner Familie in München wohne.
Welche Schwierigkeiten gab und gibt es zu überwinden?
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