Es will gar nicht mehr aufhören zu regnen. Ein starker Tropenregen rauscht, droht alles fortzuspülen. Auf der Bühne des RambaZamba-Theaters in der Berliner Kulturbrauerei sammelt sich das Treibgut. Es sieht chinesisch aus. In der Mitte hängt ein großer Schirm, innen mit billiger blauer Rummelplatzbeleuchtung ausgekleidet. Überhaupt, Schirme sind gefragt bei diesem Wetter! Die beiden Erzengel, die Gott nach „Downtown“ schickt, gehen keinen Schritt ohne Schirm.
Was prägt diese merkwürdige Reise zwischen Himmel und Erde in der Regie von Gisela Höhne, Theatermitgründerin und RambaZamba-Leiterin seit 25 Jahren? Neben dem Bühnenbild von Angelika Dubufé am stärksten die Kostüme und Masken von Ausstatterin Beatrix Brandler. Auch dass die übervolle Bühne in „Der gute Mensch von Downtown“ keinen Moment lang biedermeierlich wirkt, ist wohl vor allem ihr Verdienst: Die wohlüberlegten Details besitzen sämtlich eine präzise dramaturgische Funktion innerhalb der Inszenierung.
Am vorderen Bühnenrand deuten silbrig wie Weihnachtsbaumlametta glänzende Stanniolgirlanden jenes merkwürdige Zugleich an, das in „Der gute Mensch von Downtown“ eine Atmosphäre aus lauter Widersprüchen erschafft. Irgendwo zwischen Welterlösung und Weltuntergang schlagen sich die Menschen eine Schneise durch ihren verqueren Downtown-Alltag. Für Höheres haben sie weder Zeit noch Geld.
Aber das soll sich ändern, das muss sich ändern! Denn wenn die beiden ausgesandten Erzengel...