Bericht
Augenzwinkernde Explorationen tragischer Figuren im zeitlosen irischen Spirit
Das English Theatre Berlin zeigte drei Wochen lang irisches Theater
von Graciela Peralta
Assoziationen: Berlin Europa English Theatre Berlin
Erschienen am 14.6.2024
In der Vorbereitung auf das Irish Festival, das dieses Jahr im Rahmen der „Zeitgeist Irland“ Initiative für drei Wochen im English Theatre Berlin ausgerichtet wurde, sah ich mir das Programm genau an und fragte mich: Ok wo liegen da die thematischen Verbindungen? Klar – Irland, aber was sind die Themen, die irische Künstler:innen beschäftigen? Was sind die Gedankenströme und Sentimente, die die Kuratoren herausstellen? Was werden die Gegenstände, die die irische Szene international repräsentieren sollen, sein?
Auf den ersten Blick war ich überrascht, zunächst keine offensichtlichen Verknüpfungen auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Von den insgesamt sieben Stücken, die auf die Bühne gebracht werden, hätten die Themen und Protagonist:innen unterschiedlicher nicht aussehen können. Andererseits wird so aber direkt die Vielfalt, der im Vergleich zu anderen Ländern zwar kleinen, aber dennoch überaus erfolgreichen irischen Produktionslandschaft herausgestellt. Meine Neugierde war geweckt.
Am ersten Vorstellungsabend stellten die Kuratoren auch direkt klar: Es gibt keine thematische Agenda, diese Offenheit ist beabsichtigt. Statt sich thematische Limits zu setzen, wolle man eher den zeitgenössischen irischen Charakter, der sich aus einer einzigartigen Mischung aus Postmodernismus, Humor und grenzüberschreitenden Akzentuierungen zusammensetzt, anhand der Auswahl von Klassikern wie Beckett und daneben dahin noch weniger bekannten Stimmen offenbaren.
Das Festival...
Erschienen am 14.6.2024