Theater der Zeit

Autorinnen und Autoren

Erschienen in: Recherchen 124: Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt – Die Expertengespräche zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ am Schauspiel Leipzig (10/2016)

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Klaus J. Bade, Prof. em. Dr., Migrationsforscher, Publizist und Politikberater, lehrte bis 2007 Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück und lebt seither in Berlin. Er war u. a. Begründer des Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), des bundesweiten interdisziplinären Rates für Migration (RfM), der ebenfalls bundesweiten Gesellschaft für Historische Migrationsforschung (GHM) und Gründungsvorsitzender des von ihm konzipierten Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) in Berlin. Bade war Fellow/Gastprofessor an den Universitäten Harvard und Oxford, an der Niederländischen Akademie der Wissenschaften sowie am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Er hat zu Migration und Integration in Geschichte und Gegenwart viele Forschungsprojekte geleitet, einige Dutzend Bücher sowie einige Hundert kleinere Schriften veröffentlicht. (www.kjbade.de)

Borwin Bandelow, Prof. Dr., geboren 1951, studierte Medizin an den Universitäten Göttingen und Tübingen sowie Psychologie in Göttingen. Er ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Diplompsychologe und Psychotherapeut. Er hat die Professur für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Göttingen und ist ein international anerkannter Experte für Angsterkrankungen. Derzeit ist er Stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und leitet eine Spezialabteilung für Patienten mit Angststörungen. Zu dem Thema „Angst“ und anderen Themen hat er insgesamt über zweihundert Zeitschriften- und Buchartikel sowie Bücher in englischer und deutscher Sprache geschrieben und herausgegeben und hat Hunderte von Vorträgen über dieses Thema in vielen Ländern gehalten. Er ist Autor und Koautor mehrerer nationaler und internationaler Leitlinien zur Behandlung von Angsterkrankungen. Prof. Bandelow ist Präsident der Gesellschaft für Angstforschung und Chair des europäischen Anxiety Disorders Research Network (ADRN). (www.borwinbandelow.de)

Thomas Bärnthaler gehört seit 2008 zur Redaktion des Süddeutsche Zeitung Magazins, nachdem er zuvor als freier Journalist u. a. für die Süddeutsche Zeitung, GQ und Neon gearbeitet hatte.

Jens Bisky, Dr., wurde 1966 in Berlin geboren, studierte Germanistik und Kulturwissenschaft in Berlin und arbeitete nach der Promotion im Feuilleton der Berliner Zeitung. Seit 2001 ist er Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung, verantwortlich für Sachbücher und Kulturkorrespondenz aus Berlin. 2004 erschienen seine Erinnerungen Geboren am 13. August. Der Sozialismus und ich, 2007 seine Kleist-Biografie. Zuletzt veröffentlichte er das Lesebuch Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit.

Kerstin Borchhardt, Dr., studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Religionswissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und promovierte dort 2013. Danach Lehrbeauftragte an der Universität Erfurt und seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig. Sie publizierte zu den Themen Hybride Evolutionen: Eine etwas andere Körpergeschichte (2014), Gesichter des Todes in der bildenden Kunst (2013) sowie 2011 Des Künstlers Alter Ego: Kreativität und Destruktivität in Arnold Böcklins Selbstbildnis mit dem fiedelnden Tod.

Enno Bünz, Prof. Dr., wurde 1961 in Marne (Dithmarschen) geboren. Studium von Geschichte, Germanistik und Latein in Kiel und Würzburg. Nach seiner Promotion 1993 war er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Thüringische Landesgeschichte und Mittelalterliche Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort 1999 Habilitation für Mittelalterliche Geschichte, Landesgeschichte und Historische Hilfswissenschaften. Seit 2001 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Sächsische Landesgeschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig und Mitglied im Direktorium des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. in Dresden. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die deutsche und vergleichende Landesgeschichte sowie die Geschichte des Hoch- und Spätmittelalters und der Reformationszeit. Er ist einer der Gesamtherausgeber der vierbändigen Geschichte der Stadt Leipzig und darin Herausgeber des Bandes 1, Von den Anfängen bis zur Reformation (2015). Enno Bünz ist u. a. Mitglied der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e. V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und Mitglied in der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica in München. Zudem ist er Mitglied in der Historischen Kommission bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig sowie der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Torsten Buß, geboren 1977 in Bremen. Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Leipzig. Seit 2000 kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Regisseur Enrico Lübbe. Gemeinsame Arbeiten u. a. am Schauspiel Leipzig, Staatstheater Nürnberg, Schauspiel Frankfurt, an der Oper Dortmund, am Volkstheater Wien sowie am Bayerischen Staatsschauspiel München mit Hauptmanns Rose Bernd 2010, der deutschen Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest an der Staatsoper Hannover 2013 sowie Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald am Berliner Ensemble. Von 2008 bis 2013 war er Leitender Schauspieldramaturg an den Theatern Chemnitz. Seit 2013 ist er Chefdramaturg und Stellvertreter des Intendanten am Schauspiel Leipzig.

Martin Dreher, Prof. Dr., geboren 1953 in Karlsruhe, hat in Marburg Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie studiert und wurde dort 1982 promoviert. Nach einer Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte der Universität München war er Assistent für Alte Geschichte an der Universität Konstanz, wo er 1991 habilitiert wurde. Seit 1996 ist er Professor für die Geschichte des Altertums an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seine wissenschaftlichen Interessen, die sich in zahlreichen Veröffentlichungen niederschlagen, gelten zum einen der griechischen Geschichte, besonders den zwischenstaatlichen Beziehungen, den Staatsformen und dem griechischen Recht. Zum anderen befasst er sich mit der Geschichte Siziliens, mit dem Asylwesen und mit der Magie über die gesamte Antike hinweg.

Albrecht Engelmann, geboren 1959 in Leipzig, absolvierte eine Berufsausbildung mit Abitur als Maschinist fur Tagebaugroßgeräte. Von 1979 bis 1983 erhielt er eine Diakonieausbildung und arbeitete folgend bis 1992 in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit, unterbrochen von zwei Jahren als Bausoldat. Von 1992 bis 2015 war er Referent für Migration bei der Diakonie Sachsen, seit 2011 zusätzlich als Ausländerbeauftragter der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens. Seit 2016 ausschließlich als Ausländerbeauftragter der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens tätig, hier sind insbesondere die Themengebiete Migration, Flüchtlingsschutz und Interkulturelle Verständigung Schwerpunkte seiner Arbeit.

Stephan Freund, Prof. Dr., promovierte 1992 an der Universität Regensburg, seine Habilitation erfolgte 1999 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2010 bekleidet er den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Europäische Geschichte des Mittelalters im epochen- und länderübergreifenden Vergleich mit Schwerpunkten im frühen und hohen Mittelalter sowie Kommunikations-, Kultur- und Kirchengeschichte. Ein weiteres Arbeitsgebiet ist die vergleichende Landesgeschichte mit besonderen Schwerpunkten in der Landesgeschichte des mittelalterlichen Sachsens sowie Bayerns. Stephan Freund ist Vorsitzender des Pfalzenarbeitskreises Sachsen-Anhalt sowie Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Mittelalterausstellungen Magdeburg.

Malte Herwig, Dr., studierte Literaturwissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaft in Mainz, Oxford und Harvard. Promotion 2002 über Naturwissenschaft im Werk Thomas Manns. Mehrjährige Tätigkeit als Wissenschaftler und Dozent an der University of Oxford und dort Fellow des Merton College (2000 – 2003). Seine Artikel sind unter anderem im Süddeutsche Zeitung Magazin, ZEITmagazin, SPIEGEL, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Süddeutschen Zeitung, Weltwoche und New York Times veröffentlicht worden. Er war mehrere Jahre Redakteur im Kulturressort des SPIEGEL und ist nun fester Autor des stern. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören die Biographie des Schriftstellers Peter Handke, Meister der Dämmerung (2010), Die Flakhelfer (2013) sowie zuletzt Die Frau, die Nein sagt (2015) über Françoise Gilot.

Martina Kador-Probst, geboren in Gräfenhainichen, studierte Rechtswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach dem 2. Staatsexamen begann sie 1997 im Jugendamt der Stadt Jena als Abteilungsleiterin Soziale Dienste/Wirtschaftliche Jugendhilfe und Stellvertretende Amtsleiterin. Seit 2007 ist sie die Leiterin des Sozialamtes der Stadt Leipzig.

Enrico Lübbe wurde 1975 in Schwerin geboren. Er studierte Kommunikations-, Medien- und Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig. Von 2000 bis 2004 war er fester Hausregisseur am Schauspiel Leipzig, von 2005 bis 2007 am Neuen Theater Halle, und von 2008 bis 2013 Schauspieldirektor an den Theatern Chemnitz. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Intendant am Schauspiel Leipzig. Als freier Regisseur arbeitete er u. a. am Schauspiel Köln, Schauspiel Stuttgart, an der Oper Dortmund, am Staatstheater Nürnberg, am Schauspiel Frankfurt sowie am Volkstheater Wien. Wichtige Arbeiten waren an den Theatern Chemnitz 2010 Horváths Glaube Liebe Hoffnung sowie 2012 Jelineks Rechnitz. Der Würgeengel, Hauptmanns Rose Bernd am Bayerischen Staatsschauspiel München 2010, die deutsche Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest an der Staatsoper Hannover 2013, Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald am Berliner Ensemble sowie 2014 am Schauspiel Leipzig die Uraufführung der Bühnenadaption von Richard Yates’ Zeiten des Aufruhrs.

Dorota Monem, geboren in Wroclaw (Breslau), siedelte 1961 als Vierzehnjährige mit ihren Eltern in die damalige DDR über. Nach ihrem Abitur nahm sie ein Sprachstudium auf und arbeitete bis zur Wende als Übersetzerin/Dolmetscherin. Mit der politischen Wende änderte sie bewusst ihr Leben und wechselte in die soziale Arbeit, zunächst als Sozialarbeiterin in einem der ersten Flüchtlingslager und danach in verschiedenen Bereichen der Aussiedler- und Flüchtlingsberatung.

Patrick Primavesi, Prof. Dr., studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in Berlin, Gießen und Frankfurt/Main. Nach Assistenzen bei Produktionen u. a. von Einar Schleef, Alfred Kirchner und William Forsythe promovierte er 1996. Er war wissenschaftlicher Assistent am Frankfurter Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, wo er sich 2007 habilitierte. Lehraufträge und Gastdozenturen in Deutschland, Europa und Indien. Seit 2008 ist er Professor für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig. Zudem ist er seit 2008 Direktor des Tanzarchiv Leipzig e. V. und seit 2013 Mitglied der Jury für das Nationale Performance Netz (NPN) Tanz. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Themen Theater und Öffentlichkeit, Kulturgeschichte des Festes, Tragödie und Trauerspiel im Kontext antiker und moderner Theaterformen, Theateravantgarden des 20. Jahrhunderts sowie die Wechselbeziehungen zwischen Theater, Film und neuen Medien. Insbesondere widmet er sich der Theorie und Praxis aktueller Formen von Theater, Performance und Tanz und dem Themenfeld urbaner Raum, Situationismus und Intervention. Er gab u. a. gemeinsam mit Hans-Thies Lehmann das Heiner Müller Handbuch (2003) heraus.

Susanne Rieper, 1983 geboren, aufgewachsen in Südtirol, beschäftigt sich seit ihrem Geschichtsstudium an der Universität Wien mit dem Phänomen Migration, und zwar im Rahmen von wissenschaftlich-theoretischen, sozialen und künstlerischen Arbeiten. Sie forschte zur illegalisierten tunesischen Migration nach Italien und präsentierte die Ergebnisse ihrer Forschung in Vorlesungen und bei Konferenzen an den Universitäten von Pula, Nizza, Tunis, Wien und Innsbruck und in verschiedenen Vorträgen in Südtirol. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) Wien, der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte und dem Migrationsforscher Heinz Fronek forschte sie zum Thema unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Am Goethe-Institut Beirut forschte sie zum Thema der libanesischen Migration nach Deutschland. Aktuell arbeitet sie in der Flüchtlingsnotunterkunft Jahnsporthalle in Berlin und führt mit der Künstlerin Valeria Sanguini künstlerische Interventionen zum Thema Migration durch. Susanne Rieper lebt in Berlin.

Karl Schlögel, Prof. em. Dr., geboren 1948, studierte osteuropäische Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slavistik an der Freien Universität Berlin. Der Promotion mit einer Arbeit über Arbeiterkonflikte in der poststalinistischen Sowjetunion folgten die freiberufliche Tätigkeit als Übersetzer und Schriftsteller und zahlreiche Aufenthalte in den USA und Osteuropa in den 1970er und 1980er Jahren sowie Forschungsaufenthalte in Moskau (1982/1983) und Leningrad (1987). 1990 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz, von 1994 bis 2013 bekleidete er die Professur für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Zu seinen Themenschwerpunkten zählen die Kultur der Moderne im östlichen Europa, insbesondere in Russland, sowie die Geschichte des „Stalinismus als Zivilisation“ sowie der Zwangsmigration und Kulturen der Diaspora im 20. Jahrhundert. Darüber hinaus widmet er sich der Stadtgeschichte und Urbanität im östlichen Europa und theoretischen Problemen einer räumlich aufgeschlossenen Geschichtsschreibung. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen Moskau lesen (1984), Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik (2003) sowie Terror und Traum. Moskau 1937 (2008). Zu seinen Auszeichnungen gehören der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung 2004, der Lessingpreis der Freien und Hansestadt Hamburg 2005 und 2006 sowie der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2009.

Frank Zöllner, Prof. Dr., wurde 1956 in Bremen geboren. Auf das Studium der Germanistik und der Philosophie an der Universität Marburg folgte das Studium der Kunstgeschichte, Germanistik, Linguistik, Volkskunde und Romanistik ebendort sowie von 1983 bis 1985 das Aby-Warburg-Stipendium am Warburg Institute in London. 1987 Promotion an der Universität Hamburg. 1995 wurde er an der Universität Marburg mit der Arbeit Ausdruck und Bewegung bei Leonardo da Vinci habilitiert. Seit 1996 ist er Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Universität Leipzig und Direktor des Instituts für Kunstgeschichte. Schwerpunkte seiner Arbeit sind neben der Kunsttheorie und dem Werk Paul Klees vor allem Malerei und Skulptur Italiens des 14. bis 17. Jahrhunderts. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen Leonardo da Vinci. Sämtliche Gemälde und Zeichnungen (2003 und 2007), Michelangelo. Das Gesamtwerk (2007) sowie Botticelli (2005).

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