Theater der Zeit

„Wo Konflikte auftauchen, ist das Monster nicht weit“

Frank Zöllner und Kerstin Borchhardt über das Fremde in der Kunst. Gespräch am 17. Oktober 2015

von Frank Zollner, Kerstin Borchhardt und Torsten Buß

Erschienen in: Recherchen 124: Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt – Die Expertengespräche zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ am Schauspiel Leipzig (10/2016)

Assoziationen: Akteure Wissenschaft

Abb. 1: Arnold Böcklin: Odysseus und Kalypso.
Abb. 1: Arnold Böcklin: Odysseus und Kalypso.

Buß: Professor Frank Zöllner und Dr. Kerstin Borchhardt vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig sind heute Abend unsere Gäste. Ich freue mich sehr, dass die beiden sofort zugesagt haben, an unserer Expertenreihe teilzunehmen und aus dem Blickwinkel ihres Faches zu berichten. „Das Fremde in der Kunst“ ist die Überschrift heute, und eine der Fragen dazu wäre etwa: Gibt es eine Ikonographie des Fremden?

Zöllner: Migration im weitesten Sinne heißt, wenn Gruppen von Personen, große oder auch kleine, vertrieben werden – oder wenn sie selbst irgendwo anders hingehen, etwa zum Zweck der Eroberung. Beides gilt auch, wenn es sich um Einzelpersonen handelt oder wenn diese Einzelpersonen symbolisch für eine ganze Gruppe stehen. Solche Migrationsbewegungen sind in der geschichtlichen Überlieferung festgehalten in der antiken Mythologie, also in den Geschichten der antiken Götter und Helden – und in der biblischen Überlieferung.

Wenn man sich nun die Kunstgeschichte anschaut (und das wäre im Grunde meine These), kommt man schnell zu dem Schluss, dass Wanderungsbewegungen, wie auch immer motiviert, eigentlich zum Standardrepertoire der abendländischen und der vorabendländischen Kulturgeschichte gehören.

Der antike Mythos handelt bekanntlich von dem einen großen Ereignis, von dem alles ausgeht, wenn man die Schöpfungsmythen außer Acht lässt, und dieses Ereignis ist...

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