Herr Rehberger, Sie zeigen gerade Ihre erste große Überblicksausstellung: „Home and Away and Outside“ sei eine längst überfällige Werkschau in Frankfurt am Main, so Max Hollein, Direktor der Kunsthalle. Was dann allerdings überrascht, ist, dass Sie gleich anfangs in der Rotunde das Wort REGRET projizieren. Im Fall einer Überblicksschau ein wirklich nachdenklich stimmendes Eingangsmotiv. Haben wir etwas gutzumachen und zu bereuen?
Reue ist in meinen Augen nicht unbedingt etwas Negatives, sie hat ganz verschiedene Facetten. Ich fand es einen interessanten Gedanken, dass man in einer Ausstellung, von der die meisten schon ein festgelegtes Bild haben, erst einmal einen Begriff wie REGRET zwischen die Beine geworfen bekommt und sich dann etwas ganz anderes ergibt. Es geht letzten Endes doch auch nicht darum, was man konkret erwartet hat, sondern wie festgefahren wir oft schon sind, welchen Status quo wir mit uns herumschleppen und wie ungemein fixiert wir auf ihn sind. Mir hat sich die Frage gestellt, ob man bereit sein kann, noch einmal die Perspektiven zu wechseln. Dafür schien mir dieses REGRET ein ganz brauchbares Wort zu sein, weil es zum einen Veränderung einfordert, aber zum anderen auch zurückliegende Standpunkte wiederholt, also sagt: So, das hast du jetzt davon.
Folglich kreisen wir...