‚Theater der Dinge‘. Wow! Als ich vor drei Jahren in Berlin die Anzeige für das Buch „Lektionen 7 / Theater der Dinge“, mit dem Untertitel „Puppen-, Figuren- und Objekttheater“ sah, wusste ich es sicher: das ist der richtige, alles umfassende Fachausdruck, um Theater, in dem Objekte und andere Dinge eine sehr große Rolle spielen, zu benennen1.
Ver-Ding-Ung + Theatralisierung
In den vergangenen vierzig Jahren, in denen ich über Theater, Tanz, Kinder- und Jugendtheater und viel über Figurentheater in Flandern schrieb, habe ich festgestellt, dass die Formgebung, die Szenografie immer wichtiger geworden sind. Der ‚Nicht-Text-Teil‘ in Theateraufführungen aller Genres ist groß geworden und nimmt zu.
Neben Text und Spiel der Darsteller*innen gewinnen so Ausstattung, Requisten, Licht, Kostüme an Bedeutung. Dinge/Objekte aller Größen und Typen führen zunehmend ein eigenes Leben. Vermehrt werden Film, Video, Animationsfilm, Stop-Motion, Nahaufnahmen, 3D-Projektionen, mechanische Installationen, Masken, Automaten, Roboter, Schattenspiele usw. verwendet. Auch Soundscapes, ein Spiel der Klänge, sind wichtiger geworden. Flämische Theater, die das Label Figuren- und Objekttheater tragen, wie Theater Froe Froe, Alibi Collectief, Ultima Thule, De Spiegel, Beeldsmederij De Maan und Theater Tieret, machen ihr ganzes Leben lang schon diese Art von Theater. Inzwischen bringen jedoch auch ‚traditionelle‘ Theater Dinge zum Leben. Ich...