Katzen und Laborratten, Hühner und Dalmatiner – betrachtet man die Raum- und Kostümbilder von Josa Marx, könnte man meinen, hier züchte einer ein ganz spezielles Bestiarium heran, um die Menschen auf der Bühne so krass wie möglich ins Animalische zu verfremden. Marx sagt denn auch, es gehe eben nicht um Menschen im Theater, sondern um Figuren. Und die haben bei ihm gern eine exzentrische Note. In Marx’ Arbeiten für Lucia Bihler oder Ersan Mondtag ist das nicht zu übersehen. Zum zweiten sind es die hellen Pastelltöne, Gelb, Himmelblau, Pink, die aus seinen Bildern hervorstechen.
„Grün im Restaurant ist schon mal gut“, befindet der junge Künstler nach einem Blick über die Interview-Location; dann aber schränkt er sein Lob ein: Es handelt sich um ein dunkles Flaschengrün, das ist dann doch nicht so sein Favorit. Leipzig, Thomaskirchhof, Anfang Dezember. Gestern hatte „Prinzessin Hamlet“ von der finnischen Autorin E. L. Karhu Premiere, eine feministische Übermalung des „Hamlet“. Auf der Bühne: fünf Marilyn Monroes, zwei davon sind Männer – auch das sieht man erst auf den zweiten Blick. Das Gender-Crossing ist so typisch für Marx’ Stil wie die exzentrische Farbigkeit. (Exzentrisch – aus dem Zentrum herausgehend, das gilt immer.) „Man kann fast alles über...