„Das Lachen der Medusa ist ein Lachen, das aus der Zukunft kommt.“1 Und wir befinden uns im Dazwischen, in der Zwischenzeitlichkeit, in der sogenannten Gegenwart. Und für diese Gegenwart braucht es eine neue kollektive, lustvoll wabernde Figur. Die, die ich vorschlage, ist The Blob.2 Das alles verschlingende, anschwellende und nicht aufhaltbare Kunstmonster, welches Chris Kraus in einem ihrer Briefe in I love Dick (1997) porträtiert. The Blob ist der Schrecken der Furchtlosen, ein morphender Organismus der Veränderung. Eine blobbende Veränderung, die die deutschsprachigen Theaterbetriebe dringend nötig haben. Und Zeit für Veränderung ist jetzt, denn alles, was wir anfassen, bringt Veränderung oder, wie die afroamerikanische Science-Fiction-Autorin Octavia Butler schreibt: „All that you touch, you change. All that you change, changes you. The only lasting truth is change.“3
„Die Zeit ist aus den Fugen“, und unsere Gesellschaft lässt sich orientierungslos von einem Extrem ins andere schubsen. Zukunftsweisende Visionen scheinen rar, die Vergangenheit gibt keine Ruhe, kehrt in Form von vielfältigen und spaltenden Gestalten, Geistern und Möchtegernheld:innen zurück und die unübersichtliche Gegenwart ergießt sich in ein Meer von unlösbar erscheinenden Problemen. Die Welt in Dauerkrise. Das Theater auch. Alles in Auflösung. Der Ausgang: ungewiss.
„Die Zeit ist aus den...