Sie verstehen sich als Kollektiv, die drei Slammer und Schauspieler von Qu’on Sonne & Voix-ailes, Tony, B-Rangé und Térence, die sich 2012 kennengelernt haben und seitdem zusammenarbeiten. 2016 haben sie ihr erstes Album Siraba herausgebracht, jetzt arbeiten sie an ihrem zweiten. „Was heißt es für euch, im Kollektiv zu arbeiten?“, frage ich sie bei unserem Gespräch im staubigen Hof des Kulturzentrums Espace Culturel Gambidi in Ouagadougou, wo wir uns in der Probenpause des deutsch-burkinischen Theaterprojekts Brillante Saleté (Glänzender Dreck) treffen. „Das Schwierigste sind die Terminabsprachen für unsere Auftritte“, meint Tony lachend. Aber Térence erklärt mit großem Ernst: „Wir erarbeiten unsere Texte gemeinsam, das ist uns sehr wichtig. Wir lesen, denken, entscheiden in der Gemeinschaft. Wir kennen keine individuelle Autorenschaft, auch wenn einer mal mehr oder weniger geschrieben hat.“ Für das Gold-Projekt haben sie mehrere Texte verfasst. Les Fonctionnaires de Dieu (Die Lohnempfänger von Gott) und vor allem Oiseaux des collines (Vögel der Hügel), ein wundervoll poetischer Song über Frauen, die sich prostituieren und mit den Goldgräbern von Mine zu Mine ziehen. Für diese Frauen bedeutet dies, jenseits aller Unterdrückung und Verachtung, auch einen Schritt in die persönliche Freiheit, eine Emanzipation von ihrer traditionellen Rolle in der burkinischen Familie, in...