Theater der Zeit

Gespräch

Was macht das Theater, Nicola Bramkamp?

von Martin Krumbholz und Nicola Bramkamp

Erschienen in: Theater der Zeit: Schauspiel oder Performance? – Walter Hess und Matthias Lilienthal über die Debatte um die Münchner Kammerspiele (02/2017)

Assoziationen: Dossier: Was macht das Theater...? Theater Bonn

Nicola Bramkamp, die aktuelle Premiere am Bonner Theater ist „Der Theatermacher“ von Thomas Bernhard. Sie aber wollen, trotz unbestreitbarer Erfolge und steigender Zuschauerzahlen, über 2018 hinaus kein Theater für Bonn mehr machen. Warum nicht?
Bevor ich so ende wie der grantelnde Protagonist bei Thomas Bernhard, höre ich lieber rechtzeitig auf. Wir haben hier unter schwierigen Bedingungen erfolgreich Theater gemacht, aber da ab 2018 weitere Einsparungen im künstlerischen Bereich folgen, ist für mich persönlich eine Schmerzgrenze überschritten.

Ihr Generalintendant Bernd Helmich hat allerdings erst kürzlich seinen Vertrag bis 2022 verlängert. Gibt es also Differenzen zwischen Ihnen in der Beurteilung der Situation?
Ja. Ein Intendant hätte, trotz aller Einsparungen, die Möglichkeit, Prioritäten zu setzen zugunsten der Kunst. Das ist in einem gereizten politischen Klima schwer zu bewerkstelligen. Deshalb bin ich ihm persönlich nicht gram, aber man müsste gemeinsame Strategien entwickeln. Hier in Bonn wird seit Langem an der Kunst gespart, nicht an den Strukturen. Wenn ich sehe, dass auch im Sommer, selbst bei einer weniger gut verkauften Vorstellung, immer die gleiche Anzahl Garderobenpersonal eingeteilt wird und dann ohne Beschäftigung herumsteht, wird doch deutlich, dass man durch Flexibilisierung der Strukturen noch einiges verbessern kann.

Wie viel Garderobenpersonal wiegt denn eine Schauspielproduktion auf?
Das...

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