Gubener Straße
FRAGment II
von Joachim Fiebach und Antje Budde
Erschienen in: Recherchen 114: Fiebach – Theater. Wissen. Machen. (06/2014)
Antje Budde: Wann hast du angefangen zu studieren?
Hans-Joachim Fiebach: 1952.
AB: Jung.
HJF: Ich war gerade 18 geworden.
AB: Gleich vom Abitur dahin.
HJF: Ich wurde ja nicht angenommen. Ich wollte doch Philosophie studieren.
AB: Du wolltest Philosophie studieren?
HJF: Das habe ich dann auch. Aus persönlichen Erfahrungen kann man sogar auch Deutschland- und Weltgeschichte ablesen.
AB: Ja, das kann man. Das stimmt.
HJF: Nee, wirklich. – Ich war noch nicht in der FDJ in der Schule, bei uns in der Abitur-Klasse überhaupt keiner. Aber dann haben ich und mein Freund gesagt, wir treten jetzt ein. Na gut. Aber die Bewerbungen für die Uni waren schon längst weg. Und ich wurde abgelehnt. Und dann hatte sich mein Vater beschwert. Und da wurden wir eingeladen und die haben gesagt: „Naja, der muss noch ein bisschen politisch tätig sein. Nächstes Jahr geht das schon.“ Und das stimmte. Meinen Freund hatten sie auch abgelehnt für Geschichte. Und den haben sie im nächsten Jahr ebenfalls immatrikuliert.
AB: Ihr hattet die „Reifeprüfung“ sozusagen bestanden.
Katka Schroth: Und dein Vater? Ein Junge, der Philosophie studieren will? Fand der das gut?
HJF: Ach...